Schwandorf
15.12.2023 - 13:34 Uhr

Schwandorfer Naturschützer plädieren für Bio-Christbäume

Konventionelle Christbäume sind laut Bund Naturschutz stark mit Pestiziden belastet und schädigen die Umwelt. Ein Appell geht daher an Verkäufer, Waldbesitzer und Plantagenbesitzer, mehr Bio-Bäume anzubieten.

Für den Bund Naturschutz sollte nicht jeder x-beliebige Tannenbaum ins Transportnetz. Am besten wären ökologisch erzeugte Christbäume von zertifizierten Anbietern. Archivbild: Petra Hartl
Für den Bund Naturschutz sollte nicht jeder x-beliebige Tannenbaum ins Transportnetz. Am besten wären ökologisch erzeugte Christbäume von zertifizierten Anbietern.

Die Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz hat nur eine Liste von Anbietern regionaler Öko-Weihnachtsbäume veröffentlicht. "Auch im Landkreis Schwandorf gibt es zumindest einen Biobaum-Anbieter", heißt es vonseiten der Umweltschützer. Konventionelle Bäume seien mit Pestiziden belastet und schädigten die Umwelt.

Wie in jedem Jahr präsentiert der Bund Naturschutz in Bayern auch heuer wieder einen regionalen Einkaufsführer für Christbäume. In die aufwendig recherchierte Händlerliste für ökologisch erzeugte Christbäume konnten wieder neue Anbieter aufgenommen werden. Der Bund Naturschutz in Bayern, ist der größte Umweltschutzverband in Bayern. Der Verband hat rund 260 000 Mitglieder und Förderer.

Ohne Kunstdünger und Pestizide

„Wir raten nachdrücklich, nur Bio-Weihnachtsbäume zu kaufen, die in den bayerischen Regionen ohne Kunstdünger und Pestizide aufgewachsen sind“, so Klaus Pöhler als Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Schwandorf. „Wir möchten auch bei den Christbäumen wegkommen von langen Transportfahrten, die das Klima belasten, von Spritzmitteln, die in den meisten konventionellen Plantagen eingesetzt werden, und von Düngemittelrückständen, die oft die Gewässer und Trinkwasser belasten.“ Die Händlerliste des BN bietet diesbezüglich eine wichtige Orientierung, wo Bürger im Landkreis Schwandorf Ökochristbäume herbekommen.

Der optimale Christbaum kommt direkt aus dem Wald, er fällt ohnehin bei der Waldpflege an, teilt der BN in einer Presseaussendung mit. So würden keine landwirtschaftlichen Flächen für Christbaumplantagen verloren gehen und es werde auch kein Wald dafür gerodet - was zwar verboten sei, aber immer wieder vorkomme. Leider, so der BN, werden relativ wenige Christbäume direkt aus dem Wald angeboten. „Wir appellieren an Waldbesitzer und Förster, mehr Weihnachtsbäume aus der Waldpflege anzubieten, bessere Bäumchen kann es nicht geben. Plantagenbesitzer sollten darauf achten, keine Pestizide und Dünger zu verwenden“, wirbt Peter Pracht, 2. Vorsitzender beim BN.

Labor wird immer wieder fündig

Die Palette des pestizid- und düngerfreien Anbaus reicht von den hohen Standards der Bio-Anbauverbände Demeter, Bioland, Biokreis und Naturland, die der BN besonders empfiehlt, über die EU-Bio-Zertifizierung bis hin zu freiwilligen Selbstverpflichtungen von Anbauern.

Ganz anders bei konventionell angebauten Bäumen: In den vergangenen Jahren hatte der BN bundesweit Stichproben auf Rückstände an Pestiziden untersuchen lassen. Bei über der Hälfte der Ware wurde das Labor fündig. „Auch wenn ein konventioneller Baum im Wohnzimmer wahrscheinlich nicht direkt gesundheitsschädlich ist, so ist doch der Einsatz von Pestiziden auf Plantagen vor allem ein Problem für die Artenvielfalt: Die Gifte gelangen in Böden und Gewässer, sie töten oder schädigen Bienen und andere Insekten und sie zerstören Lebensräume von Nützlingen“, erklärt Pracht weiter. „Wir appellieren deshalb an die Plantagenbesitzer darauf zu achten, keine Pestizide und Dünger einzusetzen.“

Der optimale Christbaum

Der BN-Waldreferent Ralf Straußberger betont: „Der optimale Christbaum kommt direkt aus dem Wald, wenn er ohnehin bei der Waldpflege anfällt. Hier gehen keine Äcker und Wiesen für Christbaumplantagen verloren und es wird auch kein Wald dafür gerodet, was immer wieder vorkommt. Leider kommen relativ wenige Christbäume direkt aus dem Wald. Wir appellieren an Waldbesitzer und Förster, mehr Weihnachtsbäume aus der Waldpflege anzubieten. Bessere Christbäume kann es nicht geben!“

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.