Zum 100-jährigen Jubiläum hatte der Schachklub Schwandorf nicht nur hochrangige Verbandsfunktionäre, sondern auch Spitzenkönner des königlichen Spiels zu Gast. Deutschlands bester Schachspieler trat simultan gegen den Nachwuchs des Vereins an - und ein bekannter Großmeister kommentierte die Partien.
Der Ungar Peter Leko war mit 14 Jahren der jüngste Großmeister aller Zeiten, als ihn der damalige Schachklub-Vorsitzende Dr. Gerhard Fink 1993 erstmals nach Schwandorf holte. Bis heute spielt der frühere Vizeweltmeister auf Brett eins in der ungarischen Nationalmannschaft und gehört zu den gefragtesten Kommentatoren auf internationaler Ebene. Am Wochenende bot ihm der Schachklub Schwandorf die Bühne.
Peter Leko ist seit 2017 Trainer des aktuell besten Schachspielers Deutschlands. Der 20-jährige Vincent Keymer (Baden-Baden) steht in der Weltrangliste auf Platz 25, wurde 2023 Vizeweltmeister im Schnellschach und gehört zum Expertenteam des neuen indischen Schachweltmeisters Gukesh Dommaraja. Bei seinem Gastspiel in Schwandorf trat der Schachprofi gleichzeitig gegen die besten Jugendlichen im Verein an und gewann erwartungsgemäß alle Partien.
Während sein Schützling in der Mensa des Gymnasiums von Tisch zu Tisch wechselte, moderierte sein Trainer Peter Leko die Partien in der Aula der Schule. Möglich machten dies die digitalen Bretter mit der Übertragungsmöglichkeit auf einen Großbildschirm. Peter Leko verbrachte viele Wochen seiner Jugend in Schwandorf und nahm 2002 sogar am Spielbetrieb teil. „Wir haben damals nicht nur Schach, sondern auch Fußball miteinander gespielt“, erinnert sich der heutige Ehrenvorsitzende Günter Jehl an diese Zeit.
„Wenn wir das 100-jährige Bestehen feiern, dann nur mit dir, Peter“, gab Vorsitzender Johannes Paar seinem Ehrengast dann auch zu verstehen. Der Großmeister gab den Schwandorfer Hobbyspielern strategische Tipps mit auf den Weg und spielte bekannte Partien nach. Zum Jubiläum überbrachten zahlreiche Verbandsfunktionäre Glückwünsche. Die Präsidentin des Deutschen Schachbundes, Ingrid Lauterbach, gratulierte im Namen der 90.000 Mitglieder in 2300 Vereinen. Der Bayerische Schachverband schickte Bundesspielleiter Simon Pernpaintner aus Kelheim, und den Oberpfälzer Dachverband vertrat Bezirksvorsitzender Jürgen Rohrwild aus Lappersdorf. Für den Schwandorfer Stadtverband für Sport gratulierte Thomas Fink. Beim Festabend in der Kostbar überreichten Landrat Thomas Ebeling und Oberbürgermeister Andreas Feller Geldspenden.
Vorsitzender Johannes Paar blickte beim Festabend zurück auf die 100-jährige Geschichte des Vereins, der aktuell 110 Mitglieder zählt und sieben Mannschaften im Spielbetrieb hat. Über die Hälfte der Mitglieder sind Jugendliche. Mit Rafael Scherl hat der Verein den aktuellen Oberpfalzmeister im Blitzschach in seinen Reihen. Die erste Mannschaft ist in der Landesliga Nord eingruppiert. In den nächsten Wochen wird der Schachklub Schwandorf zum 100-jährigen Bestehen eine Reihe von Meisterschaften ausrichten.
Höhepunkte im Jubiläumsjahr
- Einzelmeisterschaften: 12.bis 15. April
- Schnellschach: Mannschaftsmeisterschaft am 25. Mai; reguläre Blitz- oder Schnellschachturniere jeden zweiten Freitag im Monat (außer Dezember und August)
- Oberpfälzer Schachkongress: Finale im Dähnepokal und Viererpokal: 29. Juni
- Spiellokal: normalerweise Altes Rathaus Dachelhofen (neben der Mittelschule, Dachelhofener Straße 135, Schwandorf
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