Schwandorf
02.06.2024 - 15:04 Uhr

Schwandorfer Volksfest-Einzug auch im Zeichen der Völkerfreundschaft

Zur Premiere des neu konzipierten Schwandorfer Volksfests schüttet es wie aus Kübeln. Der Festzug kommt aber trockenen Fußes zum Anger.

Zu den Neuerungen des Schwandorfer Volksfestes gehört ein ökumenischer Gottesdienst, den die Christen der Stadt am Sonntag erstmals im Zelt am Krondorfer Anger feierten. Der evangelische Pfarrer Klaus Stolz rief beim Glaubensbekenntnis zur „ökumenischen Verwirrung“ auf.

Das Auftaktwochenende des diesjährigen Schwandorfer Volksfestes stand meteorologisch unter keinem guten Stern. Als die Schausteller am Freitag ihre Geschäfte für einen Euro pro Fahrt öffneten, regnete es in Strömen. Entsprechend ernüchternd war der Blick ins fast leere Zelt, in dem sich die Partyband „Highland“ alle Mühe gab, die paar wenigen Jugendlichen an der Bühne zu bespaßen.

Regen stoppt pünktlich

Auch der Samstag verhieß nichts Gutes. Als sich die Leute in der Augustinstraße zum Festzug formierten, zog ein Gewitter auf. Doch pünktlich zum Start um 17 Uhr hörte es auf zu regnen, und die Teilnehmer zogen trockenen Fußes über den Marktplatz und die Behelfsbrücken hinüber zum Festplatz. Allerdings in abgespeckter Form, denn so mancher traute der unsicheren Witterung doch nicht und blieb zu Hause.

Voran marschierten Oberbürgermeister Andreas Feller und Landrat Thomas Ebeling, begleitet von den Bürgermeistern der Partnerstädte Libourne und Sokolov und der Nachbargemeinden sowie den Schwandorfer Stadträten. Vor dem Zelt standen die Ehrengäste Spalier und spendeten den einziehenden Gruppen Beifall. „Ozapft is“, rief der Oberbürgermeister nach dem Fassanstich ins Mikrofon und prostete den Bürgern zu, begleitet von den Klängen der Blaskapellen, die ein „Prosit der Gemütlichkeit“ einstimmten.

Kollekte für Suchtprävention

Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. Vertreter der katholischen, der evangelischen, der mennonitischen und der neuapostolischen Kirchen zogen gemeinsam in das Zelt ein, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Schwarzenfeld, die das Lied anstimmte: „Erfreue dich Himmel, erfreue dich Erde“. Stadtpfarrer Christian Kalis betonte in seiner Begrüßung: „Wir wollen heute etwas Neues wagen“. So wie das Zelt biete den Menschen auch der Segen Gottes Schutz. Der Geistliche erklärte, warum die Kollekte in einem Bierzelt ausgerechnet der Suchtprävention zugutekommen soll: „Die Suchtberatungsstelle hilft Menschen mit Problemen“.

Das Thema „Feiern mit Musik unter dem Zelt“ zog sich wie ein roter Faden durch die im Dialog geführte Predigt der beiden Geistlichen Klaus Stolz (evangelisch) und Paul Warkentin (Mennoniten-Gemeinde). Feiern gehöre seit jeher zum Christentum, Jesus gebe den Takt vor, und das Himmelszelt breite sich schützend aus über die Menschen.

Spontan stiftete Klaus Stolz die Gläubigen zur „ökumenischen Verwirrung“ an. Die Katholiken sollten sich im Glaubensbekenntnis zur „christlichen Kirche“ bekennen, die Mitglieder der übrigen christlichen Gemeinschaften zur „heiligen katholischen Kirche“. Dem widersetzten sich die Katholiken im anschließenden Gebet aber „deutlich hörbar“.

Hintergrund :

Das weitere Programm

  • Donnerstag: Ab 15 Uhr Festzelt- und Biergartenbetrieb bis 21 Uhr; Kinder- und Familientag mit Ballonfliegen und ermäßigten Preisen bei den Fahrgeschäften
  • Freitag: Tag der Betriebe, Behörden und Vereine mit der Band "Breznsalzer"
  • Samstag: Tag der Generationen mit Kinderdisco, Happy Hour und der Band "Stoasberger Lumpen"
  • Sonntag: Ostbayerische Boxmeisterschaften am Vormittag, Band "Hoarschoarf" am Abend und Feuerwerk zum Finale.
 
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