"Wer diese Arbeit freiwillig macht, der muss einfach ein bisschen verrückt sein - im positiven Sinne!" So beschreibt Wolfgang Dantl, Vorsitzender der Kreiswasserwacht, die Motivation der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Organisation, die sich das ganze Jahr über mit vollem Einsatz an Freibädern und Seen in der Region engagieren. Sie müssen jedoch auch feststellen, dass sich dieses Jahr mitunter aufgrund der langen heißen Wochen die Badeunfälle häufen.
Am Schwimmen hapert es
Dass es auch heute, in Zeiten von modernster Technik und besten Bildungschancen für alle, noch Kinder gibt, die nicht richtig schwimmen können, davon kann Wolfgang Dantl, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Schwandorf, ein Lied singen. Doch nicht nur Kinder laufen Gefahr, aufgrund mangelnder Schwimmkenntnisse beim Baden zu verunglücken. Damit eben so was nicht passiert, dafür sorgen die etwa 5200 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kreiswasserwacht, die an mehreren Freibädern und Badeseen im gesamten Landkreis eingesetzt werden. "Warum wir das genau freiwillig machen, kann ich auch nicht wirklich sagen" , lacht Dantl bei der Frage nach der Motivation der Ehrenamtler: "Wahrscheinlich haben wir das einfach im Blut!"
Passend dazu gestaltet sich auch die Laufbahn bei der regionalen Wasserwacht. Denn ihre Mitarbeiter starten meistens als Kinder in den von der Wasserwacht organisierten Schwimmkursen und werden von selbiger nach und nach besser ausgebildet. Organisiert ist die Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen, die aufeinander aufbauen. An der Spitze der Fachbereiche stehen schließlich die Ausbildungen zum Bootsführer und Taucher. "Aufgrund der vielen Seen hier in der Region besitzt vor allem die Taucherausbildung bei uns eine große Tradition", fügt Wolfgang Dantl hinzu. "Normalerweise passieren bei uns zwischen sechs und acht Unfälle im Jahr. Leider haben sich heuer jedoch schon in den letzten Wochen vier bis fünf ereignet", weiß Wolfgang Dantl, der dies auf die anhaltende Hitze zurückführt: "Dadurch, dass es so heiß ist, gehen natürlich mehr Leute ins Wasser und darunter sind oft welche, die gar nicht wirklich schwimmen können." Überhaupt sieht er den Hauptgrund für Badeunfälle ganz klar darin, dass die Leute sich in ihren Schwimmfähigkeiten überschätzen. Er sagt außerdem: "Die meisten Unfälle passieren jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die vielleicht nicht schwimmen können, aber sich vor ihren Freunden dafür schämen. Häufig ist da auch Alkohol im Spiel." Zudem muss Wolfgang Dantl außerdem feststellen, dass es eine Grundüberarbeitung und Verbesserung des Bildungssystems hinsichtlich des Schwimmunterrichts geben müsste. Denn dies können die Kommunen nicht allein bewerkstelligen, vielmehr sollte es vom Freistaat mehr Unterstützung und besser ausgebildete Lehrkräfte geben.
Als technischer Leiter der Wasserwacht Nabburg ist Volker Liebl im Freibad Perschen mitunter verantwortlich für die Ausbildung neuer Mitglieder durch gezieltes Schwimmtraining. Der Fachangestellte für Bäderbetriebe ist schon als Jugendlicher zur Wasserwacht gekommen und seit knapp 28 Jahren dabei. "Vor zehn Jahren habe ich mich dazu entschieden, mein Hobby zum Beruf zu machen", erzählt er uns. Liebl ist Angestellter des Zweckverbands Freizeit- und Erholungszentrum Perschen und arbeitet als Bademeister.
Mit Freude dabei
Besonders dankbar ist er für die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Freibad, die sich am Wochenende um die Aufsicht kümmern. Diese sind ebenfalls Mitglieder der Wasserwacht und arbeiten in ungefähr Vier-Stunden-Schichten in Perschen. Einer von ihnen ist Martin Prüfling, der auch schon als Kind zur Wasserwacht gekommen und geblieben ist. "Ich mache das natürlich in erster Linie, um die Sicherheit der Personen zu gewährleisten und den Leuten hier unter die Arme zu greifen. Aber wenn mir das nicht auch Spaß machen würde, würde ich es selbstverständlich nicht machen", sagt er auf die Frage nach seinen Beweggründen für sein Engagement im Ehrenamt und fügt hinzu: "Besonders toll ist es immer, wenn wir Freiwilligen auch die Dankbarkeit von den Leuten oder den Bademeistern zu spüren bekommen, dass wir für sie da sind und ihnen im Notfall auch helfen können."













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