Schwandorf
25.06.2021 - 10:13 Uhr

Spanier unterstützen Pflegeeinrichtungen in der Region

14 Spanierinnen und Spanier werden ab diesem Sommer in Pflegeeinrichtungen im Kreis Schwandorf und der Region Amberg-Sulzbach arbeiten. Bild: Jens Kalaene/dpa
14 Spanierinnen und Spanier werden ab diesem Sommer in Pflegeeinrichtungen im Kreis Schwandorf und der Region Amberg-Sulzbach arbeiten.

Die Agentur für Arbeit Schwandorf bemüht sich seit dem Jahr 2018 im Rahmen eines EU-Qualifizierungsprojekts über das EURES-Netzwerk (European Employment Services), Personal aus dem EU-Ausland für die Arbeit in den Pflegeeinrichtungen in der Region zugewinnen. Die Bemühungen der Arbeitsagentur tragen bei der mittlerweile dritten Auflage erneut Früchte: 14 Spanierinnen und Spanier werden laut einer Mitteilung der Agentur ab diesem Sommer acht Arbeitgeber im Kreis Schwandorf und der Region Amberg-Sulzbach unterstützen.

"Gerade in der Coronakrise war die Fortführung des Projekts eine Herausforderung", heißt es in der Mitteilung weiter. Damit sich die Arbeitgeber direkt ein Bild von den Bewerbern machen konnten, gab es bisher stets Speed-Datings mit den Pflegeeinrichtungen in der Region. Dies war jedoch in der Pandemiezeit nicht möglich. Das Kennenlernen fand stattdessen virtuell statt.

Nach einem halbjährigen Intensivsprachkurs in ihrem Heimatland lernen die frisch rekrutierten Pflegekräfte ab August zunächst zwei Wochen lang ihren neuen Arbeitsplatz kennen. Im Anschluss beginnt die einjährige Vorbereitung auf den Beginn der Pflege-, beziehungsweise Pflegehelferausbildung. Dabei sind die angehenden Pflegekräfte die Hälfte ihrer Arbeitszeit bereits im Helferbereich tätig. Den Rest der Zeit nimmt eine berufsfachliche Sprachförderung in Anspruch. Dies läuft ebenfalls ein Jahr und damit länger als bei den ersten beiden Auflagen des Projekts. Damit trägt die Arbeitsagentur laut Mitteilung der neuen und anspruchsvolleren generalistischen Pflegeausbildung Rechnung.

Die Fahrt- und Lehrgangs- sowie mögliche Kinderbetreuungskosten trägt die Agentur für Arbeit mithilfe der Mittel aus dem Qualifizierungschancengesetz zu 100 Prozent. Die Arbeitgeber erhalten zudem eine Entgelt-Zuzahlung für die ausfallende Arbeitszeit.

Wer sich für die Arbeit im Pflegebereich interessiert, kann sich jederzeit an die Agentur für Arbeit Schwandorf wenden. Die Vermittlungsfachkräfte beraten Interessierte gerne individuell zu den aktuellen Fördermöglichkeiten. Noch immer gibt es zahlreiche offene Stellen in den Einrichtungen in der Region.

„Als Agentur für Arbeit helfen wir den Arbeitgebern bei der Suche nach Personal natürlich zuerst einmal vor Ort. Es hat sich aber in den vergangenen Jahren gezeigt, dass der Bedarf nicht allein aus der Region gedeckt werden kann", sagt Silke Grimm, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf. Gute Pflege für kranke und ältere Mitmenschen sei langfristig nur dann möglich, wenn zusätzlich engagierte und talentierte Arbeitskräfte aus dem Ausland gewonnen werden. Davon würden am Ende die pflegebedürftigen Menschen, ihre Angehörigen, die Pflegeeinrichtungen selbst aber auch die bereits dort beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren. "Durch zusätzliche Kräfte werden sie entlastet und unterstützt“, so Grimm abschließend.

 
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