„Es war schon immer unser Anspruch, einen eigenen OB-Kandidaten zu stellen“, betonte SPD-Fraktionssprecher Franz Schindler bei der Vorstellung am Mittwoch im „Coffeino“ der Sparkasse. Einen Tag vorher hatten sich die Vertreter des Stadtverbandes und der Fraktion auf Andreas Weinmann als OB-Kandidaten geeinigt. „Unsere Stadt braucht jemanden wie ihn, der etwas von Führung versteht“, begründete Schindler die „einstimmig gefasste Entscheidung“. Die frühere OB-Kandidatin und Stadträtin Ulrike Roidl ergänzte: „Weinmann kennt die Verwaltungsvorgänge, kann organisieren und ist hartnäckig in der Sache“.
Der SPD-Kandidat möchte für seine Partei das Amt des Oberbürgermeisters zurückerobern, das Helmut Hey schon einmal zwei Perioden innehatte. „Es sind in der Vergangenheit zu viele handwerkliche Fehler passiert“, begründet der Bewerber seine Kandidatur. Er erinnert an die Umgehung des Stadtrates bei der Genehmigung der Hotelanlage am Klausensee, die unrechtmäßig erteilten Baugenehmigungen in Irlaching, Versäumnisse um entgangene Fördergelder und Falschinformationen zu den aktuellen Planungen der Firma Krones in Klardorf. Was auffällig sei: „Die Fehlleistungen folgen in zeitlich immer kürzeren Abständen“.
"Stadt in kritischer Phase"
In den Augen des SPD-Stadtrates befindet sich Schwandorf „gleich auf mehreren Ebenen in einer kritischen Phase“. Bei der Konsolidierung der Haushaltslage dürfe es keine Denkverbote geben, so Weinmann. Für Sonderwünsche oder Wahlgeschenke gebe es derzeit keinen Spielraum.
Der OB-Kandidat kündigte ein Wahlprogramm an, „das eine klar erkennbare sozialdemokratische Handschrift tragen wird“. Andreas Weinmann sieht im Oberbürgermeister einen Behördenleiter, „der Führungsqualitäten benötigt". Diese seien derzeit nicht erkennbar.
Hans Schuierer als Vorbild
„Familiär vorbelastet“, trat Weinmann 2002 dem SPD-Ortsverein Klardorf bei, wurde schnell Organisationsleiter und 2007 Ortsvorsitzender. Sein politisches Vorbild ist der ebenfalls in Klardorf wohnende Altlandrat Hans Schuierer, dessen Volksnähe, Ehrlichkeit und Authentizität er besonders schätze.
2008 zog Weinmann erstmals in den Schwandorfer Stadtrat ein, damals als Nachrücker für Helmut Hey, der zum Oberbürgermeister gewählt worden war. 2014 und 2020 erfolgte jeweils die Wiederwahl. Der SPD-Stadtrat ist Fraktionssprecher im Verkehrsausschuss und Beauftragter der Städtepartnerschaft Schwandorf-Sokolov. Als Sprecher der Bürgerinitiative gegen die Auswüchse des Kiesabbaus in Klardorf wehrt er sich gegen die Zerstörung der Landschaft.
„Als erfahrener und engagierter Kommunalpolitiker traue ich es mir zu, Oberbürgermeister der Stadt Schwandorf zu werden“, versichert der SPD-Bewerber. Er bringe den nötigen Respekt mit, "um dieses schwierige Amt mit der gebotenen Demut auszufüllen".
Zur Person: Andreas Weinmann (SPD)
- Persönlicher Werdegang: 54 Jahre alt, geboren in Schwandorf, wohnhaft im Stadtteil Klardorf, seit 1990 bei der Polizei beschäftigt mit Stationen in Sulzbach-Rosenberg, München, Regensburg und seit 2020 stellvertretender Kommissariatsleiter in Amberg. im Range eines Kriminalhauptkommissars.
- Politischer Werdegang: Seit 2002 kommunalpolitisch aktiv, seit 2007 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Klardorf, seit 2008 im Schwandorfer Stadtrat, Beauftragter für die Städtepartnerschaft Schwandorf-Sokolov, Fraktionssprecher im Verkehrsausschuss, Sprecher der Bürgerinitiative gegen die Auswüchse des Kiesabbaus in Klardorf.
- Termine: 3. August SPD-Klausurtagung, 21. September offizielle OB-Kandidaten-Nominierung, 12. Oktober Nominierung der Kandidatenliste für die Stadtratswahlen und Vorstellung des Wahlprogramms.
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