Der Kantinen-Koch hat regelmäßig Aktionen auf seinem Speiseplan und entschied sich in dieser Woche erstmals für Produkte der einheimischen Marke "Juradistl". Weil der Landschaftspflegeverband die kulinarische Initiative unterstützt, kann Norbert Fischer die Gerichte günstig anbieten. Den Lammbauch zu sieben und den Rinderbraten zu neun Euro. "Es sprengt trotzdem mein übliches Preissegment", gibt der Kantinen-Pächter zu verstehen. Seine übrigen Angebote liegen pro Portion bei rund fünf Euro. In dieser Woche möchte er den Gästen einen besonderen kulinarischen Genuss gönnen und ist auf den Juradistl-Zug aufgesprungen.
Projektmanager Thomas Schwarz von der "landimpuls GmbH" ist ständig auf der Suche nach neuen Abnehmern und sieht noch erhebliches Potenzial für die Juradistl-Produkte gegeben. Gute Kunden sind mittlerweile die Studentenwerke geworden, die das Fleisch des Juradistl-Lamms und des Juradistl-Weiderinds nach dem Geschmack der jungen Leute veredeln.
Die Kantine des Landratsamtes ist für Jedermann geöffnet und bietet die Speisen auch zum Mitnehmen an. "In dieser Woche finden auch echte Spezialitäten aus der Region Eingang in unsere Gemeinschaftsverpflegung", freute sich Landrat Thomas Ebeling. Auch Projektmanager Thomas Schwarz betont die Regionalität des Produkts: "Kurze Transportwege, Schlachtung durch den Schäfer und Verwendung von gentechnikfreiem Futter". Geweidet werden die Schafe auf dem 80 000 Hektar großen Projektgebiet, das von Regensburg über das Naab- und Vilstal bis Burglengenfeld, Amberg und Neumarkt reicht. "Mit der Beweidung leisten die Tiere einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt", so der Projektmanager. Ohne Beweidung würden diese Lebensräume zuwachsen. Betriebliche Wertschöpfung und Kaufkraft blieben mit der Marke "Juradistl" in der Region, betont Schwarz. Eine Rückverfolgung der Aufzucht sei möglich, vom Schäfer über den Metzger bis zum Gastwirt.
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz genehmigte eine neue Förderperiode bis 2020. In den vier Landkreisen sind ins Projekt 16 Schäfer und 8 Schlachtbetriebe eingebunden. Die Schäfer beweiden ökologisch wertvolle Trockenrasen, die sich an Hängen befinden und maschinell kaum zu bewirtschaften sind. Im Landkreis Schwandorf beteiligen sich sechs Gastwirte, drei Metzgereien, ein Hofladen und ein Schlachtbetrieb an der "Juradistl-Aktion".
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