Schwandorf
14.10.2018 - 22:44 Uhr

Spürbares Beben

Kommentar von Wilhelm Amann

Der Auslöser dieses politischen Bebens in Bayern liegt sicher nicht im Landkreis Schwandorf. Doch die Ausläufer sind auch hier deutlich zu spüren. Bei den Zweitstimmen, die letztlich auch über die Zusammensetzung des neuen Landtags entscheiden, verliert die CSU in zweistelliger Höhe an Prozentpunkten, die SPD sackt auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis ab, die Freien Wähler ziehen an ihr vorbei, und die AfD wird auf Anhieb zur zweitstärksten Kraft. Kaum einer hätte wohl vor fünf Jahren gedacht, dass die nächste Landtagswahl in diesem Stimmkreis 306 so ausgehen würde.

Der wiedergewählte Stimmkreisabgeordnete Alexander Flierl gerät selber nicht ins Wanken. Er kann sich einen komfortablen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Kandidaten bewahren, aber die Verluste fallen für ihn doch auch kräftig aus. Die wenigsten Spuren hinterlässt der Umschwung in der politischen Landschaft bei Joachim Hanisch. Sein Erststimmen-Ergebnis verbessert sich sogar – und der Spitzenplatz auf der Oberpfalz-Liste der Freien Wähler sichert ihm das Listenmandat. Am stärksten erschüttert das Beben die Sozialdemokraten. Sie wollten bei dieser Wahl eigentlich den Generationswechsel schaffen. Doch das landesweit schlechte Abschneiden lässt erwarten, dass der SPD mit der Bekanntgabe der Abgeordneten, die über die Liste einziehen, ein Debakel droht – und sie erstmals seit 40 Jahren leer ausgeht in diesem Kreis.

 
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