Er hat nie genommen und immer gegeben. Seine tief reichenden religiösen Wurzeln geboten es Georg Hottner, dass er sich in die Gemeinschaft einbrachte, zum Wohle seiner Mitbürger nach Kräften arbeitete und nie müde wurde, für andere etwas zu tun. Jetzt ist der Land- und Teichwirt aus Niederhof bei Schwandorf im Alter von 83 Jahren gestorben.
Wenn man ihn auf seinem Anwesen, dem Paulus-Hof, besuchte und, guter Gastfreundschaft folgend, am kleinen Teich neben dem Wohnhaus ein Getränk kredenzt wurde, kamen die Gespräche meist sehr rasch auf eine von vielen ehrenamtlichen Faktoren bestimmte Vergangenheit.
Der Hottner Schorsch, wie sie ihn nannten, war quasi ein Urgestein der Christlich Sozialen Union. Er schloss sich 1966 der Partei an, wurde Mandatsträger. Erst bis 1972 im Gemeinderat von Alberndorf, nach der Gebietsreform ab 1973 und dann bis ins Jahr 2014 hinein im Schwandorfer Stadtrat. Immer und immer wieder bekam Hottner das Vertrauen der Bürgerschaft. Für die CSU war er, wenn man so will, ein Stimmengarant. Nicht nur für diese Arbeit erhielt der Landwirt aus Niederhof später die Bundesverdienstmedaille und andere hohe Auszeichnungen.
In der Erinnerung haben sich Bilder eingeprägt. Zum Beispiel, wie er zusammen mit seinem Sohn an den Fischteichen stand und im Herbst die lebende Ernte einbrachte. Ein Mann von barocker Erscheinung, immer zum Scherz bereit und gemeinsam mit Ehefrau Theresia bei Festen ein großzügiger Gastgeber. Wenn Georg Hottner feierte, waren viele geladen.
Auch die Vertreter mehrerer Dutzend Vereine, denen er angehörte. Von den Waldbesitzern bis zur Bürgergesellschaft Wanderer und von der Feuerwehr bis hin zum Maschinenring samt anderen bäuerlich orientierten Verbänden. Über viele Jahre hinweg war Georg Hottner Pfarrgemeinderatsvorsitzender droben am Schwandorfer Kreuzberg und gleichzeitig auch Kirchenpfleger.
Zu den Patres im Kloster hielt er stets engen Kontakt, zeigte immer ein offenes Ohr, wenn etwas getan werden sollte. Begonnen hatte das alles, als der aus Hessen stammende Pater Franziskus Ruppert dort Prior war.
Die Lebensbilanz und das Lebenswerk von Georg Hottner können sich sehen lassen. Vor allem deswegen: In seiner Heimatstadt Schwandorf und weit darüber hinaus im gesamten Landkreis hat der Land- und Teichwirt ein noch lange an ihn erinnerndes Beispiel dafür gegeben, wie sehr jemand, ohne Aufhebens davon zu machen, in vielfältiger Weise etwas für die Allgemeinheit tun kann. Man wird ihn vermissen, den prominenten Schwandorfer. Schon allein deswegen: Wenn Freunde kamen, trat er vor sein Haus, hob die Hand zum Gruß und lud mit zwei Worten ein: "Komm rein."
Das Requiem für Georg Hottner wird am Samstag, 28. Januar, um 10 Uhr im Marienmünster auf dem Schwandorfer Kreuzberg gefeiert. Die Beerdigung schließt sich gegen 11.15 Uhr auf dem Friedhof in Kronstetten an.



















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