Schwandorf
27.10.2023 - 10:18 Uhr

Strategien gegen den Fachkräftemangel

Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel kennzeichnen den Arbeitsmarkt. Die Agentur für Arbeit unterstützt die Betriebe bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter und stellt gelungene Beispiele bei einer Informationsveranstaltung in Schwandorf vor.

Antonia Boxler, Nora Lautenschlager, Monika Barth und Sylvia Beer (von links) stellten bei einer Informationsveranstaltung der Arbeitsagentur ein Beispiel für eine gelungene Umschulungsmaßnahme vor. Bild: Hirsch
Antonia Boxler, Nora Lautenschlager, Monika Barth und Sylvia Beer (von links) stellten bei einer Informationsveranstaltung der Arbeitsagentur ein Beispiel für eine gelungene Umschulungsmaßnahme vor.

„Fachkräftemangel – Mitarbeitende qualifizieren und halten“: So lautete das Thema einer Vortragsreihe der Arbeitsagentur am Dienstag in der Aula des Berufsschulzentrums. Die Moderatoren Ramona Beyerlein (Arbeitsagentur Schwandorf) und Günter Schmid (Unternehmen für Bildung, Nürnberg) hießen dazu zahlreiche Vertreter aus Handwerk und Industrie willkommen und präsentierten ihnen Maßnahmen zur Gewinnung neuer Arbeitskräfte.

Zum Deispiel Nora Lautenschlager: Sie betrieb ein Kosmetik- und Fußpflegestudio in Schwandorf und musste mit „Corona“ den Laden schließen. Gleichzeitig suchten Monika Barth und Sylvia Beer Verstärkung für ihren Friseursalon. „Da kamen wir ins Spiel“, erklärte Agentur-Vertreterin Antonia Boxler von der „Berufsberatung für Erwachsene“. Sie organisierte gemeinsam mit dem Kolpingbildungswerk und dem Betrieb eine Umschulung. Im Januar 2023 schloss Nora Lautenschlager die Friseurausbildung als Beste der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz ab und arbeitet seitdem im Ausbildungsbetrieb.

Gute Zusammenarbeit

Von einer Umschulungsmaßnahme der Arbeitsagentur profitierte auch die Kauffrau Sarina Braun, die sich an der Berufsschule und bei einem Wackersdorfer Gerätehersteller zur Assistentin im Personalmanagement ausbilden ließ. „Die Zusammenarbeit mit Agentur und Schule lief besser, als wir das erwartet haben“, versicherte ihre Ausbilderin Julia Ronneberger.

Die Leiter der Berufsschulzentren I und II, Martin Abt und Jürgen Gleixner, bekräftigten ihre Bereitschaft zur verstärkten Ausbildung neuer Fachkräfte. „In unserem Agenturbezirk herrscht Vollbeschäftigung“, versicherte Geschäftsführer "operativ", Bernhard Lang. Die Qualifizierung neuer Fachkräfte sei heute das beherrschende Thema. Bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter wolle auch die „Lernende Region“ ihren Beitrag leisten, betonte zweiter Vorsitzender Armin Erben.

Lange Genehmigungsverfahren

Über die Möglichkeiten und Hindernisse der „Fachkräfteeinwanderung“ berichteten Tanja Graf (IHK Regensburg) und Temesghen Kubrom (Tür-anTür-Integrationsprojekte). Sie erklärten die lange Dauer der Genehmigungsverfahren bei Zuwanderern aus Nicht-EU-Ländern mit dem Hinweis: „Wir können die Anträge erst dann genehmigen, „wenn alle Unterlagen und Nachweise vollständig sind“. 82 Prozent der Antragsteller aus Drittländern waren zuletzt Männer. Mit der Zuwanderung von Frauen aus der Ukraine und aus Tschechien verschiebe sich mittlerweile das Verhältnis.

Berufsberater Florian Herrmann stellte das Agentur-Angebot „Qualifizierung von Helfern zu Fachkräften“ vor. Bei dieser Maßnahme komme es darauf an, die Potenziale des Mitarbeiters zu erkennen und gezielt zu fördern und „eine fundierte, tragfähige Entscheidung“ zu treffen, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.