Symposium in Schwandorf: Wie Ressourcen vor Ort nachhaltig genutzt werden können

Schwandorf
01.03.2023 - 12:54 Uhr

Regionale Ansätze für eine globale Aufgabe: Mit einem Symposium startet die Akademie Ostbayern-Böhmen zusammen mit dem CeBB Schönsee in das neue Jahresthema „Ressourcen nachhaltig nutzen – innovative Wege in Ostbayern und Westböhmen“.

Sie waren am Symposium beteiligt: (von rechts) Akademie-Vorsitzender Josef Schönhammer, Landrat Thomas Ebeling, ZMS-Verbandsdirektor Thomas Knoll, Moderator Gerd Otto, Programmkoordinator Hans Fischer und Rainer Ratzesberger. Im Vordergrund eine Auswahl verschiedener Metallreste aus der Kraftwerksschlacke.

Verbrennen, reinhalten, verwerten? Rund um das Thema der nachhaltigen Ressourcen-Nutzung drehte sich das Symposium, das die Akademie Ostbayern - Böhmen zusammen mit dem Centrum Bavaria Bohemia Schönsee organisiert hatte. Die Fragen der Vorgehensweise standen dabei im Fokus und wurden von vier Referenten aus Wirtschaftsunternehmen und Hochschulen beleuchtet.

Zur Auftaktveranstaltung im Verwaltungsgebäude des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf begrüßte Akademie-Vorsitzender Josef Schönhammer neben dem ZMS-Vorsitzenden, Landrat Thomas Ebeling, und dem Verbandsdirektor Thomas Knoll auch Rainer Ratzesberger von der Fichtner GmbH Stuttgart, der führenden Ingenieurgesellschaft für Infrastrukturprojekte. In einer Videoeinspielung referierte zudem die EU-Jugendbotschafterin für Bioökonomik, Olivia Mrozinski, Studentin am Campus Straubing der TU München. Wegen Erkrankung musste Professor Ruth Freitag von der UNI Bayreuth ihren Beitrag über Bioprozesstechnik absagen.

Täglich 1500 Tonnen Müll

ZMS-Verbandsvorsitzender Thomas Ebeling ging kurz auf die Geschichte des Zweckverbandes seit 1979 ein. Für 17 Verbandsmitglieder auf einer Fläche von rund einem Fünftel Bayerns mit über 1,91 Millionen Einwohnern werden täglich rund 1500 Tonnen Müll entsorgt. Durch die Müllverbrennung entsteht die Energie für den Dampf für die Fa. Nabaltec, Wärme für das Fernwärmenetz der Stadt Schwandorf und für die Stromerzeugung. Das gesamte Verfahren dient aber auch dem Klimaschutz: "Zwischen 1982 und 2018 konnten 8,25 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden".

Verbandsdirektor Thomas Knoll wartete zusätzlich mit Zahlen zur Energieerzeugung und Energieabgabe in den vergangenen zwei Jahren auf. Er verwies aber auch anhand einiger eindrucksvoller Entnahmeproben auf die bei der Verbrennung entstehenden Reststoffe: Von 455 121 Jahrestonnen Abfall bleiben 94 244 Tonnen Schlacke und darin 9206 Tonnen Schrott. In einem kurzen Ausblick sprach Knoll an, dass in der Zukunft auch an die Produktion von Wasserstoff und synthetischem Methan gedacht werde sowie die weitere technologische und elektrochemische Aufbereitung der anfallenden Schlacke.

Kreislauforientierte Wirtschaft

Zum Thema "Von der Abfallwirtschaft zur Materialwende" referierte Rainer Ratzesberger. Er zeigte die Entwicklungen auf, wie die bestehende Abfallwirtschaft künftige künftig in eine Kreislaufwirtschaft überführt wird. Im sogenannten "Green Deal", dem europäischen Rahmen, sollen bis 2050 ehrgeizige Ziele umgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Dekarbonisierung unserer Energieversorgung mit dem Wechsel von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien zur Vermeidung von CO2-Emissionen sowie die Förderung von Ökosystemen und der Biodiversität zum Erhalt der Wiederherstellung von natürlichen Kreisläufen. Erreicht werden soll die Umgestaltung unserer Wirtschaft von einer linear verbrauchenden zu einer kreislauforientierten Wirtschaft mit dem Ziel, den Materialverbrauch zu minimieren.

In einer Videoeinspielung referierte dann die EU-Jugendbotschafterin für Bioökonomik, Olivia Mrozinski, die am Campus Straubing studiert. Die "Stimme der Jugend" beleuchtete die Thematik in einem europäischen beziehungsweise globalen Zusammenhang. Ein nachhaltiger Wandel in der Gesellschaft sowie nachwachsende Rohstoffe als Grundlage für unsere Nahrungsmittel, Energie und Industrieprodukte sind für Mrozinski elementar. Moderator Gerd Otto resümierte am Ende der Schlussdiskussion: "Die nachhaltige Nutzung von Ressourcen ist eine globale Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn sie auch global angegangen wird".

Hintergrund:

Softwareabhängige Geräte

  • Nächstes Thema:Bis November sind weitere Themenveranstaltungen mit den ostbayerischen Hochschulen und Firmenbesuche geplant. Bereits am Montag, 6. März, um 18 Uhr findet ein Online-Vortrag von Professor Karsten Weber von der OTH Regensburg zum Thema „Nutzungsdauer und Recycling softwareabhängiger Geräte“ statt.
  • Einwahllink und Info: www.akademie-ostbayern-boehmen.de und www.bbkult.net.
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