Tipps auf dem Weg zur Klimaneutralität

Schwandorf
11.05.2023 - 09:32 Uhr

Der Weg zur Klimaneutralität ist noch weit und steinig. Anregungen, wie er gemeistert werden kann, gab es nun beim Zweckverband Müllverwertung Schwandorf.

Auch ein Besuch des Müllbunkers stand für die Teilnehmer der Vortragsreihe beim Zweckverband Müllverwertung Schwandorf auf dem Programm.

Die Roadshow "Integrierte Energieversorgung mit KWK – Transformation zur Klimaneutralität" war zu Gast beim Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS). Mit der Veranstaltungsreihe stellt die Bayern Innovativ GmbH in Zusammenarbeit mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden Leuchtturmprojekte der Energiewende vor.

Das besondere Augenmerk liegt laut einer Pressemitteilung in diesem Jahr auf der Transformation zur Klimaneutralität. "Die Beteiligten sollen nicht nur Best Practice-Beispiele besichtigen und kennenlernen. Ihnen sollen zudem auch Wege und Anknüpfungspunkte aufgezeigt werden, wie im eigenen Betrieb oder der eigenen Kommune die Transformation zur Klimaneutralität angestoßen und geplant werden kann", erklärt Leonard Höcht, Projektmanager Technologie bei Bayern Innovativ.

Der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf ist eines der bayerischen Kraftwerke, die thermische Reststoffverwertung betreiben. Für die insgesamt 17 Verbandsmitglieder steht laut Mitteilung dabei der effiziente und umweltverträgliche Betrieb im Fokus. Vor der Verbrennung wird der Abfall möglichst in stoffliche Kreisläufe zurückgeführt. "Bei der thermischen Verwertung liegen die Emissionswerte deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben", heißt es in der Mitteilung weiter.

Das Müllkraftwerk in Schwandorf ist rund um die Uhr mit seinen vier Ofenlinien in Betrieb. Damit ist das Kraftwerk grundlastfähig und ein wichtiger Baustein im Energiesystem der Zukunft. Dabei wird die benachbarte Industrie mit Strom und Prozessdampf versorgt. Die städtische Fernwärme wird ebenfalls mit bis zu 36 MW bedient.

2021 startete der Zweckverband sein Vorhaben „Triphoenix“, das bis 2031 abgeschlossen sein soll. Hierbei werden die Ofenlinien 1 bis 3 modernisiert, um künftigen Anforderungen gewachsen zu sein. „Das Kraftwerk kann dabei auf verschiedene Szenarien reagieren – je nachdem, ob vor Ort künftig mehr Abfälle verarbeitet werden oder ob die Menge durch weniger Verpackungen, die verbrannt werden müssen, sinkt“, so Thomas Knoll, Geschäftsleiter ZMS. Das Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden betreibt vor Ort ein Forschungsvorhaben zu synthetischen Kraftstoffen.

Im Fokus der Veranstaltung standen vier Themen, die von Vertretenden aus Wissenschaft und Wirtschaft vorgestellt wurden. Dabei ging es um grundlastfähige Kraftwerke im Energiesystem der Zukunft, synthetische Kraftstoffe, Fördermaßnahmen zu kommunaler Wärmeplanung und betrieblicher Prozesswärme sowie das Thema "Transformationspfad ZMS Schwandorf – ein Überblick". Nach der Vortragsreihe bestand für die Teilnehmenden die Möglichkeit zur Anlagenbesichtigung von Müllbunker, Feuerraum und Leitstand.

 
 

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