Schwandorf
06.03.2022 - 15:18 Uhr

Trafo "belastet" repariertes Gleis beim Müllkraftwerk Schwandorf

Punktgenau ist das Gleis zum Müllkraftwerk Schwandorf repariert worden. Am Samstag gegen 17.30 Uhr erreichte ein 388 Tonnen schwerer Trafo, eingehängt in einem Spezialwaggon, das Kraftwerk. Der Weitertransport soll am Dienstag erfolgen.

Eine kleine Ursache hatte eine große Wirkung nach sich gezogen: Ein am 26. Januar nicht entfernter Hemmschuh unter dem Radsatz eines Waggons des Müllzugs zum Müllkraftwerk Schwandorf hat dazu geführt, dass dieser Tragwagen mit zwei Mülltransportcontainern aus dem Gleis gesprungen und entgleist war. Etliche Schwellen sowie eine Weiche wurden erheblich beschädigt. Der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) musste im Bereich der Anlieferlogistik vorsorglich sofort reagieren, um auch im Fall eines längeren Ausfalls dieser Hauptschlagader zum Müllkraftwerk die Entsorgung des Mülls aus dem Verbandsgebiet und damit auch die Belieferung des Kraftwerks mit Brennstoff sicherzustellen.

Ein Bahnsachverständiger hatte schnell Entwarnung geben können, heißt es in einer ZMS-Mitteilung vom Freitagabend. Das Gleis zum Müllkraftwerk wurde weiterhin provisorisch mit Schrittgeschwindigkeit befahren. Der Mülltransport über die Schiene von den Umladestationen von Landshut bis Kulmbach zum Schwandorfer Kraftwerk war möglich. Die Firma Bahnbau Petri aus Niederösterreich übernahm mit einem Polier und fünf Mitarbeitern die Reparatur des Gleises und den Austausch der Schwellen. Vom 23. Februar bis 4. März wurden insgesamt 126 beschädigte Schwellen bei laufendem Anlieferbetrieb ausgetauscht. Jeweils nach der Ankunft des Frühzuges verblieb ein Zeitfenster von etwa vier bis fünf Stunden, bis die Arbeiten zur Einfahrt des nächsten Müllzugs kurz unterbrochen werden mussten. Am Nachmittag mussten wegen der Zustellung weiterer Müllzüge in kürzeren Abständen immer wieder Unterbrechungen der Reparaturarbeiten am Gleis eingeplant werden. Arbeiten zur Nachtzeit waren nicht notwendig geworden. Die Kosten belaufen sich nach derzeitigen Angaben wohl auf über 100 000 Euro.

Dieses Plan gemäße Ende der Maßnahmen war dringend nötig, denn einen Tag später kam der Stresstest für das reparierte Gleis. Ein über 600 Tonnen schwerer Trafo samt Spezialwaggon rollte an. Ausgangspunkt der Reise des Trafos war Nürnberg. Über den Bahnhof Schwandorf wurde er, der für ein Umspannwerk benötigt wird, in sehr langsamem Tempo über das Werksgleis zum Müllkraftwerk transportiert. Dort wird der Trafo auf einen Spezialtieflader umgeladen und mit einer Polizeieskorte weitergeleitet. Der Weitertransport vom Müllkraftwerk soll am Dienstag am späten Nachmittag erfolgen.

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Schwandorf27.01.2022
 
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