Schwandorf
13.08.2024 - 09:02 Uhr

Trockenheit gefährdet Wildtiere: Wie Gartenbesitzer helfen können

Auch Wildtiere leiden unter Trockenheit und Hitze. Dabei gibt es viel, was man im eigenen Garten für Vögel, Eichhörnchen oder Insekten tun kann.

Vögel, Säuger und Insekten haben bei Hitzewellen oft Schwierigkeiten Wasser zu finden, da Bäche, Tümpel und Pfützen schnell austrocknen. Bild: Sonja Kreil/exb
Vögel, Säuger und Insekten haben bei Hitzewellen oft Schwierigkeiten Wasser zu finden, da Bäche, Tümpel und Pfützen schnell austrocknen.

Langanhaltende Trockenperioden und heiße Sommertage sind ein Problem für Wildtiere. Die meisten decken zwar ihren Flüssigkeitsbedarf überwiegend mit der Nahrung, aber wenn sie durch die Hitze weniger Futtertiere finden, können besonders Säugetiere schnell dehydrieren oder verhungern.

„Igel beispielsweise finden bei Trockenheit weniger Nahrung, da sich Würmer und Larven tiefer in die Erde zurückziehen als sonst“, erklärt Oskar Deichner von der Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz (BN) in einer Mitteilung. Eichhörnchen würden auf der Suche nach Wasser richtig unvorsichtig. "Der Durst bringt die Tiere dazu, in Regentonnen oder Gartenteiche zu steigen, wo sie ertrinken können.“

Hechelnde Vögel

Auch Vögel hätten Probleme mit der Hitze. Sie können nicht schwitzen. Um Wärme abzugeben, könne man sie darum derzeit häufig beim Hecheln mit offenem Schnabel beobachten. "Beim Ein- und Ausatmen durch den offenen Schnabel verdunstet Wasser und kühlt den Körper. Das schafft Linderung. Dafür müssen sie aber auch mehr trinken“, so Deichner.

Auch Insekten suchen Wasserstellen auf. „Solitär lebende Wildbienen bringen Wasser in ihre Behausung, um die Brutzellen und Nesteingänge zu verschließen. Dies kann man an Insektenhotels sehr gut beobachten“, betont Peter Pracht, stellvertretender Vorsitzender der BN Kreisgruppe Schwandorf, in der Mitteilung. Honigbienen würden das Nass für die Herstellung ihres Futtersafts benötigen. Das Drüsensekret der Ammenbienen, auch Gelee Royal genannt, bestehe größtenteils aus Wasser. Es werde zur Aufzucht der Brut und zur Fütterung ihrer Königin genutzt.

Wer Wildtiere im Garten unterstützen will, kann laut Mitteilung Wassertränken aufstellen. Eine flache Schale mit Frischwasser reiche schon aus. Aufgestellt werde die Tränke an einem schattigen und gut überschaubaren Ort, damit sich mögliche Feinde nicht unbemerkt anschleichen können.

Wasser täglich tauschen

An heißen Tagen sollte verunreinigtes Wasser täglich getauscht werden, damit sich keine Krankheitserreger bilden können. „Für eine Insektentränke braucht man noch zusätzliches Naturmaterial, auf dem die Tiere landen können. Das können Zweige, Moos oder Steine sein“, erklärt Peter Pracht.

Genauso wichtig wie Wassertränken sei eine naturnahe Gartengestaltung. Heimische Hecken und Sträucher, Hochstauden und ungemähte Wiesen bieten laut BN Schutz und Schatten. Sie kühlen die Umgebung und liefern Nahrung in Form von Insekten, Samen und Beeren. Dasselbe gelte auch für begrünte Außenfassaden. Und wer ausreichend Platz habe, könne dauerhaft Wasser in kleinen Tümpeln bis hin zu größeren Teichen anbieten. Tiere, die in einem Naturgarten leben, können Trockenheit und Hitzeperioden besser tolerieren.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.