„Trotz weiterer Zunahme der geflüchteten Menschen aus der Ukraine ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen. Dies ist sehr erfreulich, da dies wegen endender Ausbildungsverhältnisse saisonbedingt nicht üblich ist. Dies zeigt, dass der Arbeitsmarkt in der Region sehr aufnahmefähig ist“, sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf, angesichts der Zahlen im Juli. Fachkräfte stehen nach wie vor nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung, heißt es in einer Mitteilung der Agentur für Arbeit. Daher appelliert der Arbeitsmarktexperte im Rahmen des "Sommers der Berufsausbildung", insbesondere auch benachteiligten Jugendlichen eine Chance auf eine Ausbildungsstelle zu geben.
Die Arbeitslosigkeit nahm im Bereich der Geschäftsstelle Schwandorf (Landkreis ohne Raum Oberviechtach) binnen Monatsfrist um knapp 30 Personen oder 1,1 Prozent ab. Mitte Juli waren rund 2350 Personen arbeitslos gemeldet, 120 Arbeitnehmer mehr als im Juli 2021. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei drei Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,8 Prozent.
Mitte Juli waren bei Arbeitsagentur und Jobcenter rund 2580 Stellenangebote gemeldet, 380 Offerten mehr als im Juli 2021. "Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen. Allerdings merkt man, dass die Unternehmen auf Grund von Lieferschwierigkeiten und der aktuellen Krisensituation vorsichtiger werden“, sagt Lang.
Im Juli meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 290 Personen arbeitslos. Das waren 50 mehr als im Juli 2021. Im Gegenzug beendeten knapp 190 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 100 Arbeitnehmer oder 32,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Der Blick in die Branchen zeigt: Die Gastronomie sucht händeringend nach Personal. Auch im Bauhaupt- und Baunebengewerbe bestehen weiterhin gute Chancen. Gleiches gilt für Fach- und Arbeitskräfte in der Logistikbranche. Im Bereich Maschinenbau und Betriebstechnik bietet die Lage am Arbeitsmarkt weiter gute Perspektiven, vor allem für Fachkräfte sind stark nachgefragt. Gut qualifizierte Bewerber können laut Agentur meist aus mehreren Angeboten wählen.
Im Landkreis Schwandorf, zu dem die Geschäftsstellenbezirke Schwandorf und Oberviechtach gehören, sind bis zum Berichtsmonat rund 1510 Ausbildungsstellen gemeldet worden, etwa genauso viele wie im im Vorjahr. Demgegenüber beträgt die Zahl der gemeldeten Bewerber knapp 720. Das sind zirka 80 Bewerber mehr als 2021.
Mitte Juli waren im Landkreis Schwandorf knapp 380 ukrainische Staatsbürger arbeitslos gemeldet. Damit stellten sie 16,1 Prozent aller Arbeitslosen im Kreis. In die Region sind allerdings noch mehr Menschen aus der Ukraine gekommen, die nicht in der Zahl der Arbeitslosen erfasst sind. 670 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft sind gemeldet. Vor dem Krieg waren dies zehn.
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