Johanniter-Regionalvorstand Tobias Karl und Einrichtungsleiterin Katharina Salbeck enthüllten am Dienstag eine Tafel, auf der die Namen der Stiftungen, Kommunen, Landkreise, Hospizvereine, Banken, Serviceclubs und Unternehmen zu sehen sind, die das Bruder-Gerhard-Hospiz unterstützen. „Die Namen sind Ausdruck großer Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit, ohne die dieses Hospiz heute hier nicht stehen würde“, betonte Katharina Salbeck. Johanniter-Regionalvorstand Tobias Karl gab zu bedenken, dass das Bruder-Gerhard-Hospiz jedes Jahr ein Defizit von rund 250.000 Euro durch Spenden decken müsse. Dieser Fehlbetrag rühre zum einen daher, dass die Kostenträger nur 95 Prozent der Ausgaben übernähmen und zum anderen daher, „dass die Johanniter freiwillig gewisse Leistungen anbieten“. Dazu gehörten die Erfüllung letzter Wünsche der Bewohner und außergewöhnliche Therapien. Auch das Angebot an die Angehörigen zur kostenfreien Übernachtung in den Gästezimmern zähle dazu, so Karl.
Event mit Spitzenkoch
Bei der Enthüllung der Sponsorentafel überreichte Guido Gottwald von „Ser Guido World of Wine“ in Velburg einen Scheck über 1.500 Euro. Es handelte sich um den Erlös einer Veranstaltung, die Gottwald gemeinsam mit Spitzenkoch Alexander Hermann in Nürnberg zugunsten des Hospizes veranstaltet hatte. Nach einer Führung durch das Haus waren die Gäste zu einem Abendessen eingeladen.
In Bayern bestehen aktuell 21 stationäre Hospiz-Einrichtungen mit 216 Plätzen. Das Schwandorfer Hospiz stellt die Versorgung für die Landkreise Schwandorf, Cham und Amberg-Sulzbach sowie die Stadt Amberg sicher. Es bietet Platz für zehn schwerstkranke Menschen in den letzten Tagen ihres Lebens. „Wir sind voll belegt“, erklärt Leiterin Katharina Salbeck den Besuchern. Die Pflege der Patienten übernehmen Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und Sozialpädagogen. Die medizinische Versorgung erfolgt ambulant durch niedergelassene Hausärzte und Mediziner des Palliativ-Hospiz-Netzwerkes im Landkreis Schwandorf.
Das Hospiz ist überkonfessionell ausgerichtet und bezieht die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in die Betreuung ein. Ziel sei es, die Lebensqualität der schwerkranken Menschen bis zum Schluss zu erhalten, so Regionalvorstand Tobias Karl. Der Tagesablauf orientiere sich an den Bedürfnissen der Patienten.
Versorgungslücke geschlossen
Der Freistaat fördert den Ausbau der Palliativversorgung und empfiehlt pro einer Million Einwohner 30 stationäre Plätze. Die Johanniter-Häuser in Pentling und Neustadt/WN bieten 18 Plätze. Der Standort Schwandorf, der im Januar 2024 in Betrieb ging, schließt mit weiteren zehn Plätzen eine Versorgungslücke. Die Betreiber investierten in den Bau an der Hoher-Bogen-Straße sechs Millionen Euro. Der Freistaat Bayern, der Bezirk Oberpfalz, der Landkreis Schwandorf sowie die Hospizvereine Amberg und Schwandorf beteiligen sich mit jeweils 100.000 Euro an der Finanzierung. Von der Bayerischen Landesstiftung kamen 367.500 Euro. Die Paula-Kubitscheck-Vogel-Stiftung stellt weitere 200.000 Euro zur Verfügung. An Spenden flossen bislang insgesamt zwei Millionen Euro.
Der Johanniter-Regionalverband Ostbayern beschäftigt 1900 hauptamtliche Mitarbeiter. Mit Kinder- und Jugendbetreuung, Hausnotruf, ambulanter Pflege, Menüservice, Ausbildung in Erster Hilfe, Patienten-Fahr- und Rettungsdienst, Tagespflege und einer Hundestaffel sind die Johanniter auch im Landkreis Schwandorf stark vertreten.
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