Schwandorf
12.04.2023 - 10:22 Uhr

Vortrag beleuchtet Klimawandel und dessen Folgen

Zum Thema "Sind wir noch zu retten?" sprach Uwe Seidel auf Einladung des Bund Naturschutz. Bild: Pracht/exb
Zum Thema "Sind wir noch zu retten?" sprach Uwe Seidel auf Einladung des Bund Naturschutz.

Den Klimawandel und dessen Folgen hatte ein Vortrag "Sind wir noch zu retten?", zu dem der Bund Naturschhutz in den Gemeindesaal der Erlöserkirche in Schwandorf eingeladen hatte, zum Thema. Peter Pracht, stellvertretender Vorsitzender des Bund Naturschutz in Schwandorf, sagte eingangs, dass diese erste Veranstaltung eine Vortragsreihe begründen soll, die in unregelmäßigen Abständen unter dem Motto "Energie- und Zukunftsfragen" stehen werde.

"Wir Menschen leben jetzt schon lange in Zeiten, in denen wir mit unserem Tun in wesentliche biologische, geologische und atmosphärische Prozesse unserer Umwelt immer mehr eingreifen", sagte Pracht einer Mitteilung des BN zufolge. Dieses Zeitalter werde deshalb neuerdings auch "Anthropozän" genannt – das von Menschen geformte Zeitalter. Dies sei eine reife Leistung, wenn man bedenke, dass der Mensch in erdgeschichtlichen Dimensionen gedacht, erst vor ein paar Minuten eingewechselt worden sei.

Uwe Seidel aus Teublitz sprach im Anschluss über den Klimawandel, mit dem er sich schon länger, teils auch berufsbedingt, befasse. Der Vortrag zeigte laut Mitteilung, wie weit die Menschheit bereits Natur und Umwelt teilweise irreparabel verändert habe und weiter verändere. Der Referent sagte weiter, dass die physikalischen Grundlagen hinter den steigenden Temperaturen durch den CO2-Ausstoß bereits seit den 1890er Jahren klar seien.

Die sogenannte große Beschleunigung seit den 1950er Jahren beschreibe, wie immer mehr Menschen immer mehr Rohstoffe und Energie benötigten, um einen sogenannten Lebensstandard zu erreichen und immer weiter zu steigern. Das weltweite CO2-Budget sei zu 90 Prozent mehrheitlich durch den Aufstieg der Industrienationen aufgebraucht.

Seidel erläuterte auch, dass es nicht nur allein um die Klimaerwärmung und ein 1,5-Grad-Ziel gehe. Es gehe zum Beispiel um den Eintrag von giftigen Stoffen in Böden und Ozeane oder um die Versiegelung von Flächen, die Fragmentierung zusammenhängender Natur und Ökosysteme, um Artensterben und durch immer mehr Junk-Food auch um die Menschen selbst, wie die steigenden Adipositasfälle nicht mehr nur in Amerika zeigen.

Eine Energiewende allein werde keine ausreichende Trendumkehr bringen, wenn sich die Menschheit nicht davon verabschiedet immer mehr zu verbrauchen. Wesentlich sei es, den Zusammenhang zwischen zwanghaftem Wirtschaftswachstum und der massiven Schädigung der Umwelt sowie dem Klimawandel zu begreifen. Der Referent rief daher gerade seine eigene Generation, die die zahlenmäßig stärkste und finanzkräftigste ist, auf, die jungen Generationen zu unterstützen.

 
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