Weiteres Wachstumsjahr der Oberpfälzer VR-Banken

Schwandorf
03.04.2020 - 08:51 Uhr

"In der Corona-Situation stehen wir fest an der Seite unserer Kunden. Diese Botschaft ist uns ganz wichtig": Das sagen die Spitzen des Bezirksverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz, Wolfgang Völkl und Bernhard Werner.

Franz Penker (Regionaldirektor GVB Niederbayern/Oberpfalz), Wolfgang Völkl (Präsident des Bezirksverbands Oberpfalz) und Bernhard Werner (stellvertretender Präsident des Bezirksverbands, von links) stellten noch vor Einführung der Kontaktsperre den Jahresbericht der Genossenschaftsbanken zusammen und legten ihn nun vor.

Als Hausbanken des Mittelstands unterstützen die VR-Banken insbesondere auch die von der Coronakrise betroffenen mittelständischen Betriebe, indem sie Liquidität zur Verfügung stellen und Programme der staatlichen Förderbanken an die Unternehmen weitergeben. Die Versorgung mit Finanzdienstleistungen und Bargeld ist durch die Volksbanken und Raiffeisenbanken auch in der Krisenzeit sichergestellt, erklärten die Sprecher des Bezirksverbandes in einer Pressemitteilung.

Beim Blick in das vergangene Geschäftsjahr zeigt sich, dass 2019 für die Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz wieder von Wachstum geprägt war. Die Kreditgenossenschaften verzeichnen eine deutlich gestiegene Kreditnachfrage, ähnlich wie in den Vorjahren. Das Volumen der ausgereichten Kredite hat um stattliche 7,2 Prozent zugelegt und erreicht mit 8,6 Milliarden Euro ein neues Rekordniveau. Auch die Kundengelder sind um 3,5 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro gewachsen. Die Bilanzsumme der 23 Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz stieg von knapp 14,4 Milliarden Euro Ende 2018 auf rund 15,0 Milliarden Euro zum Jahresende 2019, was einem Plus von 4,2 Prozent entspricht.

Trotz des schwierigen Gesamtumfeldes erwirtschafteten die genossenschaftlichen Institute in der Oberpfalz vor Steuern ein Ergebnis von rund 131,5 Millionen Euro. Das ist vor allem auf zwei Effekte zurückzuführen. Den bedeutendsten Einfluss hatte die Erholung an den Aktien- und Anleihemärkten. Hier verzeichneten die 23 Genossenschaftsbanken eine Zuschreibung in Höhe von 18,3 Millionen Euro. Der zweite Ergebnistreiber war das Provisionsgeschäft. Hier konnten die Genossenschaftsinstitute eine Steigerung von gut 6,1 Prozent auf knapp 103,2 Millionen Euro erzielen. Demgegenüber steht ein nur noch leicht steigendes Zinsergebnis, das mit einem Plus von 4,9 Millionen Euro gegenüber 2018 im Jahr 2019 bei 249,6 Millionen Euro lag.

Die Betriebskosten stiegen leicht von 229 auf 230 Millionen Euro. Im Kreditgeschäft wurde eine Risikovorsorge in Höhe von 5,4 Millionen Euro vorgenommen. Der Einlagenzufluss bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz setzte sich 2019 fort. Insbesondere Firmenkunden legten vermehrt Geld bei den Kreditgenossenschaften ein. Die Einlagen in diesem Bereich erhöhten sich um 5,2 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro. Im Privatkundenbereich stiegen sie ebenfalls, hier um 4,4 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Einlagen öffentlicher Haushalte sanken leicht um 0,6 Prozent auf 374,6 Millionen Euro. Dass das Wachstum bei Einlagen nicht noch stärker ausgefallen ist, ist vornehmlich der Tatsache geschuldet, dass Kunden zunehmend renditestärkere Anlagen neben Girokonto und Sparbuch wählen. So ist das Anlagevolumen bei Verbundpartnern wie der Union Investment, der R+V-Versicherung oder der Bausparkasse Schwäbisch Hall um 15,6 Prozent gestiegen.

Das Gesamtvolumen der von den 23 Volks- und Raiffeisenbanken betreuten Kundenanlagen beläuft sich im Jahr 2019 auf 19,1 Milliarden Euro, was ein Plus von 8,0 Prozent bedeutet. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts wird in hohem Maße von der positiven Entwicklung im Bau getragen. Privatkunden haben 3,9 Milliarden Euro bei Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz ausgeliehen (+ 7,2 Prozent). Ein Großteil davon, circa 3,4 Milliarden Euro, sind Immobilienkredite.

Die Kreditnachfrage bei Firmenkunden ist noch stärker gestiegen - um 7,4 Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Euro. Insgesamt verzeichnen die Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz gemeinsam mit ihren Verbundpartnern ein Kreditvolumen von rund 10,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 7,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 entspricht.

Im Blickpunkt:

Volks- und Raiffeisenbanken in Zahlen

226 565 Menschen sind Mitglied einer Volks-/Raiffeisenbank in der Oberpfalz.

11,6 Milliarden Euro an Kundengeldern haben private Haushalte oder Unternehmen den Banken anvertraut.

1,6 Millionen Euro haben die oberpfälzischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im Jahr 2019 gespendet.

53 Prozent der Oberpfälzer sind rein rechnerisch Kunde einer Kreditgenossenschaft.

305 Geldautomaten unterhalten die Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz.

8,6 Milliarden Euro an Krediten haben die oberpfälzischen Volks- und Raiffeisenbanken an ihre Kunden ausgereicht.

23 Volksbanken und Raiffeisen banken in der Oberpfalz versorgen Mittelstand, Privatkunden und öffentliche Hand mit Finanzdienstleistungen.

15,0 Milliarden Euro beträgt die Bilanzsumme aller Volks- und Raiffeisenbanken in der Oberpfalz.

3077 Mitarbeiter sind bei den oberpfälzischen Volks- und Raiffeisenbanken angestellt, darunter 166 Auszubildende.

209 mit Personen besetzte Geschäftsstellen umfasst das Filialnetz der oberpfälzischen Kreditgenossenschaften.

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.