Die Arbeitslosigkeit nahm im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf (Landkreis ohne Raum Oberviechtach) binnen Monatsfrist um 30 Personen oder 1,4 Prozent zu. Zum Stichtag waren rund 2190 Personen arbeitslos gemeldet, etwa 200 Arbeitnehmer oder 9,9 Prozent mehr als im Dezember 2021. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 2,8 Prozent. Im Dezember 2021 lag die Quote bei 2,5 Prozent. Das teilte die Agentur für Arbeit mit.
„Die Saison im Bau- und Baunebengewerbe sowie in den Außenberufen ist aufgrund des Wintereinbruchs weitgehend zu Ende. Dies hat zum saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember geführt", sagt Bernhard Lang, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Schwandorf. Nicht immer müsse diese Zeit ohne Mehrwert durchgestanden werden. Vielmehr biete es sich an, das Saisonende für Weiterbildungen der Beschäftigten zu nutzen. Hierfür biete die Arbeitsagentur laut Lang eine finanzielle Förderung.
„Zwar ist der Bestand offener Stellen im Dezember gegenüber den beiden Vormonaten leicht gesunken, die Arbeitgeber in der Region haben allerdings im Dezember zugleich wieder deutlich mehr offene Stellen gemeldet. Dies zeigt, wie aufnahmefähig der Arbeitsmarkt weiterhin trotz Energiekrise und gestiegener Materialkosten in vielen Branchen ist“, berichtet der stellvertretende Agenturleiter.
2510 Stellenangebote
Mitte Dezember waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 2510 Stellenangebote gemeldet, 290 Offerten mehr als im Dezember 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 4410 Stellen. Das waren 360 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im Dezember meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus rund 340 Personen arbeitslos, 20 Arbeitnehmer weniger als im Dezember 2021. Im Gegenzug beendeten 170 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren knapp 40 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.
Der Blick in die Branchen zeigt, das vor allem Fachkräfte weiterhin gesucht sind. Im Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Pädagogik ist die Anzahl der offenen Stellen größer als die Anzahl der Arbeitsuchenden, gleiches gilt für Pflege- und Gesundheitsberufe.
Nicht ganz so gut sieht es im Bauhaupt- und Baunebengewerbe aus. Hier melden sich laut Agentur teils Beschäftigte arbeitslos, die aufgrund rückläufiger Aufträge sowie der gestiegenen Baukosten keine feste Wiedereinstellungszusage für die nächste Saison erhalten haben.
Der Arbeitsmarkt im Bereich Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist unverändert gut. Es werden Fachkräfte nachgefragt. Nach wie vor suchen auch Unternehmen der Metallbearbeitung, der Elektro- und Elektronikbranche, der Kunststoff- sowie Holzverarbeitung und aus dem Kfz-Bereich Fachkräfte.
In kaufmännischen und akademischen Berufen sind die Zu- und Abgänge von Personal relativ ausgeglichen. Arbeitnehmer finden im kaufmännischen Bereich einen relativ guten Stellenmarkt vor. Vereinzelte Kündigungen oder verzögerte Einstellungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten sind allerdings erkennbar.
Gute Perspektiven am Arbeitsmarkt
Im Maschinenbau und der Betriebstechnik bestehen derzeit gute Perspektiven am Arbeitsmarkt. Die Nachfrage nach Fachkräften ist weiterhin groß, Stellen bleiben vakant. Im Einkauf und Vertrieb bewegen sich die Meldungen im Bereich des Vormonatsniveaus.
Im Handel lassen sich bei befristet Beschäftigten durchwegs Vertragsverlängerungen beobachten. Stellenangebote und Anzahl der Personen, die auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung im Handel sind, halten sich die Waage. In der Logistikbranche ist ein geringfügiger Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. In den Berufsbereichen Tierpflege, Gartenbau und Landwirtschaft ist aktuell ein Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund saisonbedingter Kündigungen sichtbar.
Der Arbeitsmarkt im Bereich der Lebensmittelherstellung und der Gastronomie ist weiterhin stabil und gut. Die Anzahl der gemeldeten Stellen ist höher als die der gemeldeten Arbeitsuchenden. Die Arbeitslosmeldungen im Bereich der Gastronomie steigen allerdings saisonbedingt an.
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