Im Januar bereits frühlingshafte Temperaturen, und nach einem kurzen - aber knackig kalten - Winter-Intermezzo ist im Frühling schon Hochsommer. Aus meteorologischer Sicht beginnt der Sommer erst am 1. Juni, aber im Landkreis hält sich schon seit Wochen strahlend schönes Wetter, das die Sommer-Freunde mit der Sonne um die Wette strahlen und die Quecksilbersäulen in ungewöhnliche Höhen für diese Jahreszeit steigen lässt. Das bestätigt auch Andy Neumaier, der Wetter-Experte von Oberpfalz-Medien: Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 16,5 Grad Celsius liegt der Mai nicht nur um 4,2 Grad über dem sogenannten "langjährigen Mittel", sondern auch um 0,8 Grad über dem bisher wärmsten Mai aus dem Jahr 2001. Damit war laut Neumaier nicht nur der April der Wärmste seit Beginn der Messungen 1951, auch der Mai steuert auf eine neue Bestmarke zu.
Dass es ein Rekordmonat wird, gilt für den Wetter-Experten aufgrund der zu erwartenden Wetterlage in den kommenden Tagen bereits als gesichert. Interessant in diesem Zusammenhang: "Ein durchschnittlicher Juni in Schwandorf hat ,nur' 15,6 Grad", weiß Neumaier. Also ist der Mai 2018 bereits deutlich wärmer als es ein normaler Juni wäre. Einen Rekord wird der Monat aber wohl nicht knacken: Wurden am 29. Mai 2005 sage und schreibe 34,1 Grad Celsius gemessen, kletterte das Thermometer nun auf "lediglich" 30,6 Grad Celsius - gemessen am 28. Mai. Ungewöhnlich auch: Die tiefste Temperatur betrug 6,0 Grad Celsius am 1. Mai. "Die Eisheiligen sind ausgefallen", legt der Meteorologe dar.
Einher mit den hohen Temperaturen geht auch eine gefühlte große Trockenheit. Allerdings gibt es bei den Regenmengen laut Neumaier eine "sehr ungerechte Verteilung". Der Grund: Im Mai herrschten oft Wetterlagen mit Schauern und Gewittern, die unterschiedlich stark und nur punktuell aufgetreten seien. So gebe es im Bereich zwischen Schwandorf-Büchelkühn und Burglengenfeld einen Schwerpunkt, an dem seit Monatsbeginn bereits bis 110 Liter pro Quadratmeter gemessen worden seien. Nördlich einer Linie Oberviechtach- Pfreimd dagegen fielen laut dem Wetterexperten an manchen Stellen nicht einmal zehn Liter vom Himmel. Normal wären rund 74 Liter pro Quadratmeter.
Neumaiers Fazit: "Der Frühling ist insgesamt um etwa 2,8 Grad Celsius wärmer als gewöhnlich". Das macht sich zum Beispiel auch in den Freibädern bemerkbar: "Sehr zufrieden" mit dem momentanen Saisonverlauf ist Volker Liebl vom Freizeitzentrum in Perschen. Das Nabburger Freibad ist seit 1. Mai geöffnet und verzeichnet mit Ausnahme der ersten, weil gewittrigen, Pfingstferienwoche seitdem einen großen Zulauf, der sich laut Bademeister Liebl aber auch nicht signifikant von den vergangenen Jahren abhebt. Insgesamt suchten bereits etwa 18 000 Wasserratten Abkühlung in den Becken im Freizeitzentrum.
Ähnliche Töne hört man aus Schwandorf: "Ich bin schon zufrieden, aber es könnte immer etwas mehr sein - das ist ja klar", sagt Gottfried Dirmeier vom Freibadteam in der Großen Kreisstadt. Seitdem das Bad am 29. April für diese Saison öffnete, kamen ihm zufolge bereits über 36000 Badegäste. Herausragend sei der vergangene Sonntag mit knapp 5600 Besuchern gewesen.
Schwandorf
29.05.2018 - 15:32 Uhr
Wonnemonat auf Rekordkurs
von Benjamin Tietz
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