Im Mittelpunkt des neunten Zwickl-Dokumentarfilm-Festivals steht das Thema „Freiheit“. Filmemacher begleiteten starke Frauen im Iran, in Ägypten und in Kamerun bei ihrem Kampf um Menschenrechte. Bei der Auftaktveranstaltung geht es um das Schicksal türkischer Gastarbeiter in Deutschland.
„Endlich wieder Festival-Feeling“, freute sich Leiterin Anne Schleicher bei der Programmvorstellung in der Schwandorfer Spitalkirche, die sich vom 3. bis 12. März in ein Lichtspielhaus verwandelt. Dort werden die meisten der 26 Filme gezeigt. Einige Vorführungen übernimmt das Lichtwerk-Kino in der Postgartenstraße. Das Programm ist auf der Zwickl-Homepage einzusehen.
Die Internetadresse verrät die wichtigste Änderung in diesem Jahr. Kostete eine Eintrittskarte bisher immer zwei Euro, so sind diesmal „zwei Zwickl“, also vier Euro, fällig. Festival-Leiterin Anne Schleicher erklärt die Anhebung mit „steigenden Kosten und einem verbesserten Filmangebot“. Das Programm startet am 3. März um 19.30 Uhr mit dem Film „Liebe, D-Mark und Tod“. Er zeigt die aus Anatolien angeworbenen Gastarbeiter der 1960er Jahre, für die die Musik „ein Stück Heimat in der Fremde“ geworden war.
Blick in die Seniorenstadt
Der Streifen „The Bubble“ (4. März) gewährt einen Blick in „die weltgrößte Seniorenstadt“. Die 150.000 amerikanischen Einwohner über 60 sind republikanische Wähler, haben die gleiche Gesinnung und leben hinter gut bewachten Eingangstoren. Zum Internationalen Frauentag am 8. März zeigt das Zwickl-Filmtheater die Geschichte der 14-jährigen Sebiba, die sich in einem Sportstudio im ägyptischen Alexandria auf eine Gewichtheber-Karriere vorbereitet.
„Der wilde Wald“ ist der Titel eines Films über „ein einzigartiges Ökosystem“ im Nationalpark „Bayerischer Wald“. Regisseurin Lisa Eder möchte den Zuschauern vermitteln, was sie in einem naturbelassenen Wald findet: „Stille, Geborgenheit, Wildheit und unendliche Schönheit“.
In „Girl-Gang“ geht es um Leonie, die mit ihren Eltern in einem Berliner Vorort wohnt und seit dem 13. Lebensjahr Geld als „Influencerin“ verdient. Sie ist in den sozialen Netzwerken unterwegs und hat über 1,5 Millionen Follower. Der Film zeigt auch die Schattenseiten ihres Lebens. Der österreichische Kameramann Wolfgang Thaler gibt in einer Werkschau Einblicke in Kameraführung und Einstellungen. Das Kinderprogramm „Zwickerl“ bringt Kurzfilme für kleine Zuschauer im Alter zwischen drei und sechs Jahren.
Filmpreis wird verliehen
Zum Festival gehört auch die Verleihung des bayerischen Dokumentarfilmpreises „ZETT“. Fünf Arbeiten stehen zur Auswahl und werden gezeigt, ehe die Jury am 11. März den Gewinner mit einer Trophäe belohnt. Beim „Branchentreff“ diskutieren Fachleute über „Orte für Film und die Zukunft des Kinos“. Eintrittskarten sind ab dem 20. Februar in der Spitalkirche und im städtischen Tourismusbüro zu haben.
Das Zwickl-Team mit Anne Schleicher, Katrin Ströbl, Kerstin Scherl, Daniel Högerl, Sophia Hutzler und Daniel Klink nutzt die Kontakte zur Diakonie und hat mit psychisch kranken Menschen ein Beschäftigungsprojekt gestartet. Oberbürgermeister Andreas Feller besorgte im Bauhof gelagerte Stoffe von Transparenten. Daraus näht die Diakonie-Projektgruppe Taschen, die beim Festival für 15 Euro pro Stück verkauft werden. An der Finanzierung des Festivals beteiligen sich ferner die Stadt und zahlreiche Sponsoren.
"Zwickl"-Festival 2023
- Spielorte: Spitalkirche mit 76 Plätzen und Lichtwerk-Kino mit 87 Plätzen
- Festival-Cafe: Täglich von 15 bis 20 Uhr in der Spitalkirche geöffnet
- Ticketpreise: Vier Euro in der Spitalkirche (ermäßigt zwei Euro), sieben Euro im Lichtwerk-Kino in der Postgartenstraße
- Ticketbestellungen: Tourismusbüro (09431/45550), Lichtwerk-Kino (09431/9997919) oder unter kultur[at]schwandorf[dot]de
- Festival-Hotline: 0172/9692529
- Programm: 26 Filme. Inhalt, Spielort und Spielzeit sind der Homepage www.2wickl.de zu entnehmen
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.