Die Jury hat entschieden, der Gewinner des Bayerischen Dokumentarfilmpreises "Zett" ist ermittelt: Die Trophäe des Wettbewerbs beim Schwandorfer Dokumentarfilmfestival Zwickl geht bei der Verleihung am Samstag, 11. März, an Regisseur Daniel Asadi Faezi, für seinen Film "Langsam vergesse ich Eure Gesichter". Dotiert ist "Zett" in diesem Jahr mit 1000 Euro Preisgeld und einem Gutschein über 5000 Euro der "Vantage Film" (Weiden). Das Unternehmen verleiht Film-Equipment.
Daniel Asadi Faezi lebt in München und hat dort den Film gedreht. Schon vor Jahrzehnten kamen Vater und später der Onkel von Regisseur Daniel Asadi Faezi aus dem Iran nach Deutschland, um vor Krieg und Revolution zu fliehen. Damals schrieb der älteste Bruder aus dem Iran an seine jüngeren Brüder in Deutschland: „Langsam vergesse ich Eure Gesichter“. In dem gleichnamigen Film lässt Regisseur Faezi seinen Onkel und Vater wie in einem Kammerspiel den jahrelangen Briefwechsel einander vorlesen – das erste Mal nach 30 Jahren. Die Briefe ziehen das Publikum in den Sog der Vergangenheit, es entblättert sich sich eine Familiengeschichte, die durch Politik und Religion gespalten wurde.
Faezi arbeitet als Regisseur und Produzent. Er hat München und Lahore (Pakistan) studiert, und für seine Filme bereits einige Preise erhalten. Seine Werke laufen regelmäßig auf großen Festivals wie der Berlinale. Er ist Träger des Kulturpreises Bayern. Der Regisseur von "Langsam vergesse ich Eure Gesichter" und die beiden Protagonisten werden bei der Verleihung am Samstag in Schwandorf vor der Leinwand sein.
Die Trophäe des Bayerischen Dokumentarfilmpreises gestaltete in diesem Jahr Künstlerin Hanna Regina Uber, gegossen wurde sie bei Fronberg Guss im Schwandorfer Stadtteil. Uber wird ebenso bei der Verleihung vor Ort sein wie die Jury. Sie bestand heuer aus Chrissy Grundl (Transit Filmfest Regensburg, Filmgalerie im leeren Beutel), der Preisträgerin 2021 Narges Kalhor (Regisseurin) und Filmautor Gerhard Maier (Künstlerischer Leiter Seriencamp Festival). Der Festakt zur Verleihung beginnt um 19 Uhr in der Spitalkirche. Die Verleihung moderieren Verena Fitzgerald und Zwickl-Festivalleiterin Anne Schleicher. In der Spitalkirche wird der Sieger-Film im Anschluss auch gezeigt, ebenso am Sonntag um 20 Uhr. Auch dann stehen Regisseur und Protagonisten für Gespräche bereit. Tickets zu beiden Veranstaltungen sind für "zwei Zwickl" (4 Euro, ermäßigt 2 Euro) in der Spitalkirche zu haben.
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