Der plötzliche und tragische Tod von Pfarrvikar Pater Binu hat alle Angehörigen der Pfarreiengemeinschaft Schwarzach-Kemnath-Unterauerbach sehr bestürzt. Da der Geistliche auf dem Friedhof seiner Ordensgemeinschaft in seiner indischen Heimat beigesetzt wird, fand am Sonntag ein Abschiedsgottesdienst in der Kirche St. Josef in Altfalter statt.
Zahlreiche Mitbrüder der Ordensgemeinschaft, über 100 indische Freunde und Bekannte aus ganz Deutschland sowie viele hiesige Freunde, Bekannte und Vereine nahmen Abschied von dem beliebten Geistlichen. Hauptzelebrant Franz Frühmorgen von der Diözese Regensburg zelebrierte den Gottesdienst zusammen mit dem Ordensoberen in Deutschland, Babu Kollamkudy, dem Ansprechpartner des Ordens in Bayern, Joy Munduplackal, und weiteren Geistlichen. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Kirchenchor der Pfarreiengemeinschaft und die Blaskapelle Auerbachtal.
2009 zum Priester geweiht
In seiner Ansprache erinnerte der Domkapitular an das Gleichnis vom „Sturm auf dem See Genezareth“. Der geübte Schwimmer Pater Binu habe das „Stand-up-Paddeln“ als Hobby entdeckt. Es gebe keine Antwort auf die Fragen, warum und wozu dieses Unglück geschehen sei, führte der Geistliche weiter aus, ehe er auf die Lebensgeschichte des Verunglückten, der 1981 geboren wurde und 2009 die Priesterweihe hatte, einging.
Nach verantwortungsvollen Aufgaben in Indien – unter anderem als Pfarrer einer Großpfarrei in Mumbai – wurde er auf Bitte der Ordensleitung im Jahr 2014 auf den Dienst in Deutschland vorbereitet. Dies war ein Schritt heraus aus dem gesicherten Leben ins Ungewisse. Ab Oktober 2014 war Pater Binu zunächst in Hemau und ab September 2015 in der Pfarreiengemeinschaft Schwarzach-Kemnath-Unterauerbach tätig. Der Redner bezeichnete den Verstorbenen als motivierten, freundlichen, lern- und wissbegierigen Menschen, der allseits beliebt gewesen sei. Ein Höhepunkt sei die Indienreise im Jahr 2020 gewesen, bei der er den Pfarrangehörigen seine Heimat gezeigt habe.
Als Pfarrgemeinderatssprecher und Bürgermeister sprach Franz Grabinger die Trauerrede am Ende des Gottesdienstes. „Es lässt sich kaum in Worte fassen, was wir angesichts seines jähen Todes empfinden, sein schrecklicher Tod lässt uns sprachlos zurück, er macht uns sehr traurig“, betonte er.
Beliebter Geistlicher
Pater Binu sei immer ganz nah an den Menschen gewesen und sei auf alle zugegangen. Er habe sprichwörtlich einen „guten Draht“ zu allen gehabt, sei sehr beliebt und dank seiner positiven Art ein gewinnender Seelsorger und Begleiter im Glauben gewesen. So sehr er seine Heimat Indien geliebt habe und ihr verbunden gewesen sei, so sehr habe er auch die Region gemocht, so dass sie ihm zur zweiten Heimat geworden sei, sagte Grabinger weiter. Voller Freude und Begeisterung habe er seinen Gästen die schöne Umgebung gezeigt, wenn sie bei ihm zu Besuch gewesen seien.
„Der Tod kommt wie ein Dieb in der Nacht, plötzlich und unvorbereitet“, sagte ein indischer Mitbruder zum Abschluss des Gottesdienstes, der live in die Heimat von Pater Binu übertragen wurde. Gemäß einem indischen Ritual folgte zum Schluss ein indisches Gebet und jeder hatte die Möglichkeit, sich vor dem Sarg zu verabschieden. Am Montag trat der Verstorbene seine letzte irdische Reise zurück nach Indien an.
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