Schwarzach
11.12.2019 - 17:15 Uhr

Hundehaufen sorgen für Ärger

Ein Dauerbrenner: Hundebesitzer lassen ihre Vierbeiner frei herumlaufen, scheren sich aber einen Dreck um die Hinterlassenschaften. Ein Jagdpächter weiß in der Bürgerversammlung ein Lied davon zu singen.

Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Schwarzach im Gasthaus Lorenz/Wölsendorf kritisiert Jagdpächter Robert Braun (stehend) den „Hunde-Gassi- Tourismus“ in der Wölsendorfer Au und die damit verbundenen Hinterlassenschaften. Bild: ohr
Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Schwarzach im Gasthaus Lorenz/Wölsendorf kritisiert Jagdpächter Robert Braun (stehend) den „Hunde-Gassi- Tourismus“ in der Wölsendorfer Au und die damit verbundenen Hinterlassenschaften.
Bürgermeister Hans Gradl skizziert die gemeindliche Entwicklung. Bild: ohr
Bürgermeister Hans Gradl skizziert die gemeindliche Entwicklung.

Bürgermeister Hans Gradl eröffnet im Beisein der Verwaltungsspitze der VG Schwarzenfeld, Geschäftsstellenleiterin Kathrin Schwarz und Stellvertreterin Lena Baumeister sowie seiner beiden Stellvertreter Franz Grabinger und Franz Herrmann die Bürgerversammlung im Gasthaus Lorenz in Wölsendorf.

Zu Beginn durfte ein Blick in die Statistik nicht fehlen. Im Zeitraum von 2017 bis Jahresende 2018 verringerte sich der Einwohnerstand um sechs Personen auf 1460. Der Ortsteil Schwarzach wuchs von 260 auf 266 Einwohner. Das Gesamthaushaltsvolumen beträgt 3 725 150 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um rund 650 000 Euro. Die Haupteinnahmequellen sind der Einkommensteueranteil von 930 000 Euro und die Schlüsselzuweisung von 470 000 Euro.

Bei den Ausgaben verschlingt die Kreisumlage mit 601 500 Euro den Löwenanteil, gefolgt von den Umlagen an die VG/außerschulisch (268 900), schulisch (114 300), den Abwasserzweckverband (82 300), an die Gemeinde Stulln/Kindergarten (82 300) und an den Markt Schwarzenfeld für Villa Kunterbunt (29 400).

Im Vermögenshaushalt schlagen die Sanierung des ehemaligen Stallgebäudes/Altfalter mit 667 500 sowie die Gestaltung des Dorfplatzes mit rund 100 000 Euro zu Buche.

Zum Jahresende 2019 summieren sich auf dem Sparbuch der Gemeinde 1 237 530 Euro. Zeitgleich betragen die Verpflichtungen 128 846 Euro. Die Pro-Kopf- Schulden liegen bei 89 Euro. Bei vergleichbaren Gemeinden sind diese bei 606 Euro angesiedelt.

Bauplätze Mangelware

Zum Stichtag 31. Dezember 2017 registriert die Gemeinde 655 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte: 374 Männer, 281 Frauen, bei 38 Arbeitnehmern ist Wohnort gleich Arbeitsort. Von 172 Gewerbebetrieben entrichten 23 Gewerbesteuer in der Höhe von circa 94 000 Euro. Aktuell besuchen 75 Kinder den Kindergarten Stulln, 35 Mädchen und Buben kommen aus der Gemeinde Schwarzach. Auch bei der geplanten Errichtung einer Kindertagesstätte ist die Kooperation eine sinnvolle Lösung. Leider tritt die bauliche Entwicklung in der Gemeinde Schwarzach auf der Stelle: Von mehr als 30 erschlossenen Parzellen kann die Kommune nur über fünf Plätze verfügen, alle anderen sind in Privatbesitz.

Mit dem neuem Mitarbeiter Willi Wegerer sind im gemeindlichen Bauhof drei Personen beschäftigt. Das Netz der Dorfstraßen umfasst 14 Kilometer. Auch sind 47 Kilometer Gemeindeverbindungsstraßen zu unterhalten. Bauhofleiter Hubert Jetschmann sprach in diesem Zusammenhang von einem schwierigen Winterdienst und bat die Bürger um Verständnis. Prioritäten müssten aber gesetzt werden: Busstrecken und bergige Straßen haben gegenüber flacheren Gebieten wie Wölsendorf Vorrang.

Versperrte Sicht

Nach den Ausführungen des Bürgermeisters hatten die Bürger das Wort. Martin Pösl verwies auf ein großes Schlagloch in der Straße Richtung Furtmühle. Das späte Mähen des Grases am Straßenrand nähme den Fahrzeuglenkern durch die Überhöhe die Sicht auf querendes Wild. In diesem Jahr wurden bereits drei Rehe überfahren. Im Hinblick auf das Säubern von Einzeilern merkte der Sprecher an, sollten nach Möglichkeit für solche Ausbesserungen Fachfirmen beauftragt werden.

Robert Braun, Jagdpächter im Wölsendorfer Revier, stellte den Dauerbrenner "Hundeproblematik" heraus und kritisierte den "Gassi-Geh-Tourismus" in der Wölsendorfer Au. Viele Hundebesitzer ließen ihre Vierbeiner in der Prärie frei herumlaufen und kümmern sich nicht mehr um deren Hinterlassenschaften. Wege, anliegende Felder und Wiesen werden durch diese Hundehaufen verunreinigt. Die Gemeinde sei in der Pflicht. Appelle an die Vernunft reichten nicht mehr aus.

Kein genereller Anleinzwang

Diese Problematik sei hinlänglich bekannt, merkte Bürgermeister Hans Gradl an und führe immer wieder zu Ärgernissen. Allerdings sei schwer dagegen anzugehen. Generell könnten Einschränkungen des freien Herumlaufens für alle großen Hunde und Kampfhunde durch Verordnungen bestimmt werden. Grundsätzlich sei ein Anleinzwang für das gesamte Gemeindegebiet nicht möglich.

 
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