(ga) Acht Tage lang ist die gut erhaltene, fast historische Kegelbahn in Unterauerbach aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Seit Mittwoch rollen dort im Rahmen eines Kegelturniers für Vereins- und Freizeitmannschaften die Kugeln. Schwerstarbeit leisten dabei auch die Kegelbuben und -mädchen, die innerhalb dieser Woche rund 5000 mal die Kugeln zurückrollen und vermutlich mehr annähernd 15000 Kegel aufstellen werden.
Es gibt sie seit Ende der sechziger Jahre, die Kegelbahn in Unterauerbach, gleich neben Pfarrhaus und dem Jugendheim. Ihr Erbauer ist der langjährige Unterauerbacher Seelsorger, Bischöflich Geistlicher Rat Josef Flor, der in diesen Tagen seinen 85. Geburtstag hätte feiern können. Lange Jahre war sie - selbstverständlich ohne Aufstellautomatik versehen - fast ein bisschen in Vergessenheit geraten. Doch gerade das ursprüngliche und rustikale, die schweren, massiven hölzernen "Keil" und dass eine Kugel schon mal kurz vor dem Ziel links oder rechts abbiegt, machen den Reiz dieser Bahn aus. 2014 hat die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Unterauerbach die Kegelbahn mit dem Versuch eines kleinen Kegelturniers gleichsam aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst. 32 Teams gingen im Premierenjahr an den Start, 2015 waren es schon 46 Mannschaften, 2016 starteten 55 Teams und im Vorjahr steigerte sich die Teilnehmerzahl auf 90. Bei der fünften Jubiläums-Auflage sind es nun 95 Mannschaften, die sich bei diesem Kegelturnier messen, sportlich "in die Vollen", aber auch mit einem Schuss Glück, das man beim "Spekulieren" und beim "Zufallsgenerator" braucht. Dadurch haben fast alle, Könner wie blutige Anfänger, annähernd die gleichen Chancen, vorne zu landen. Und das Wichtigste ist ohnehin der Spaßfaktor, der nicht zu kurz kommt.
Lustige Namen
Wer in Unterauerbach alles an den Start geht? Ministranten-Teams ebenso wie Familien, Freundeskreise, Vereine, Nachbarn, Berufskollegen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das gilt auch für die Mannschaftsnamen: von "Beamtenmikado" über "Die 4 lustigen drei", Neunerräumer, "Krumme Gurken", "3 dicke Freunde und da Hans", die jungen Schafköpf bis zu den Awaner Jaga, die "Siemasechzga", die "Frauen-Rollen" von der Kleinen Bühne, die flotten Keglerbienen und die "Gockalas", um nur einige der kreativen Teambezeichnungen zu nennen. Mit drei Gemeinderatsteams zeigen sich auch die Schwarzacher Räte sehr sportlich. Und mit "GroKo" haben auch sie sich auch einen vielsagenden Namen gegeben.
Stunde der Wahrheit
Die Kugel rollt noch bis kommenden Mittwoch, 11. Juli jeweils in den Abendstunden von 17 bis 21 Uhr. Zuschauer und Fans sind dabei immer gerne gesehen. Begleitend zum Kegelturnier ist aus eine Bilderausstellung über Höhepunkte der vergangenen Jahre. Als eine Besonderheit des Kegelturniers wird von der jeweiligen Mannschaft ein Foto gemacht, natürlich in Jubelpose, als wie wenn der Sieger bereits feststehen würde.
Am Freitag, 13. Juli, ab 19.30 Uhr ist dann die Stunde der Wahrheit: nach der Auswertung wird es beim Abschlussabend im Pfarrgarten in den drei Wertungen "In die Vollen", "Spekulieren" und "Zufallsgenerator" sowie beim "Jubiläumsschub" wahrscheinlich nur Sieger geben: die erfolgreichen Kegler, die Urkunden und Preise erhalten ebenso wie die Freizeitkegler, die viel Spaß hatten und auf ihre Kosten gekommen sind.














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