Ein Komposthaufen ist umweltfreundlich und schont den Geldbeutel. Mit vergleichsweise geringem Arbeitsaufwand kann jeder Gartenbesitzer seine Garten- und Küchenabfälle sinnvoll entsorgen und verwerten und so einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Er spart es sich, industriell hergestellten Dünger zu kaufen und erzeugt gleichzeitig wertvolle Nährstoffe für den Boden.
Kleine Bodenlebewesen wie Würmer, Bakterien oder Pilze zersetzen die organischen Abfälle und verwandeln sie in Humus. Der wiederum kann als natürlicher Dünger die Fruchtbarkeit und die Durchlüftung des Bodens verbessern und dafür sorgen, dass dieser Wasser besser speichern kann.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Kompost anzulegen. Ein schlichter Haufen ist die einfachste Variante. Alternativen reichen von Holz- oder Gitterrahmen über selbstgebastelte, bodenlose Regentonnen bis hin zum Thermokomposter. Damit aus einem Kompost- kein reiner Abfallhaufen entsteht, sind einige Regeln zu beachten. „Am wichtigsten ist der Standort des Komposthaufens und, dass er in Schichten angelegt wird“, sagt Stefanie Bräunlein von der Abfallwirtschaft im Landratsamt Tirschenreuth.
Standort finden
„Ein Komposthaufen ist nicht an jedem Ort im Garten möglich“, erläutert sie. Er dürfe keinesfalls direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Ein halbschattiges Plätzchen hinter der Gartenlaube, an einer Hecke oder unter einem Baum sei optimal geeignet. „Ein Komposthaufen enthält viele kleine Bodenlebewesen. Die benötigen Feuchtigkeit“, erklärt die 27-Jährige. „Steht der Kompost also in der prallen Sonne, trocknet der Komposthaufen aus. Die Bodenlebewesen gehen entweder ein oder können nicht mehr effektiv arbeiten.“
Gleichzeitig schützen Hecken den Komposthaufen vor zu starkem Wind. Der Kompost sollte windgeschützt, doch nicht windstill stehen. So könne der Kompost ausreichend durchlüften und Fäulnis nicht so leicht entstehen. „Aber ein Komposthaufen macht auch Arbeit und muss beispielsweise regelmäßig umgesetzt werden“, sagt Bräunlein. Deshalb sollte der Hobbygärtner darauf achten, dass er den Kompost gut erreichen kann und genügend Platz rundum freihält.
Abstand halten
Er sollte allerdings auch nicht zu dicht an Gebäuden liegen, damit der Verwesungsvorgang nicht auf Haus, Schuppen oder Zaun übergreift. Abfallberaterin Bräunlein weist darauf hin: „Auch zur Grundstücksgrenze sollte ein Abstand von ungefähr einem halben Meter gehalten werden, um Ärger mit dem Nachbarn zu vermeiden.“
Zu guter Letzt sollte der Kompost immer direkt auf dem unversiegelten Erdboden aufgebracht werden. So haben die Zersetzer die Chance, problemlos in den Komposthaufen zu gelangen. Außerdem kann das Wasser besser abfließen. Bildet sich nämlich Staunässe im Komposthaufen, kann dies zu Fäulnis führen. Der Kompost ist dann nicht als Humus verwendbar.
Haufen schichten
Angelegt wird der Kompost in Schichten. Zunächst sollte der Boden etwas aufgelockert werden. Bräunlein rät, darauf ein Drahtgitter zu legen, um Nager abzuhalten. Die erste Schicht des Komposthaufens besteht aus grobem Material wie zerkleinerten Baum- und Heckenschnitten oder kleineren Ästen. Sie sollte eine Höhe von etwa 10 bis 20 Zentimetern erreichen. „Das grobe Material dient als eine Art Drainage, damit Wasser besser abfließen kann.“
Als nächstes folgen feinere Stoffe. Dazu zählen kompostierbare Gartenabfälle wie Laub oder Grasschnitt sowie pflanzliche Küchenabfälle. Die Reihenfolge der einzelnen Schichten wird anschließend abwechselnd wiederholt. Dazwischen kann immer wieder fertiger Kompost oder Mutterboden verteilt werden. „Je vielfältiger das Ausgangsmaterial ist, desto schneller fängt der Kompostierungsprozess an“, betont Bräunlein.
Dabei ist ein ausgewogenes Verhältnis von trockenen und feuchten Materialien sowie von kohlenstoffhaltigen und stickstoffhaltigen Ausgangsmaterialien wichtig. Das Umweltbundesamt empfiehlt ein Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis von 20 zu 1.
Kohlenstoff ist in „braunen“ Materialien enthalten. Dazu zählen unter anderem Stroh, Hackschnitzel, Laub, Zweige, Zeitungspapier, Sägemehl von unbehandeltem Holz oder geschredderte Pappe. „Grüne“ Stoffe, wie Grasschnitt, Reste vom Gemüseschnippeln, Grünschnitt oder Brennnesseln, sind stickstoffhaltig. Aber auch in Kaffeesatz, Mist und Jauche ist reichlich Stickstoff enthalten.
Im Herbst anlegen
Im Sommer sind viele stickstoffreiche Materialien vorhanden. Allerdings fehlt es oft an kohlenstoffhaltigen Materialien. Aus diesem Grund sind Frühling und Herbst die besten Jahreszeiten, um mit dem Kompost zu starten, denn hier kommt beides im Überfluss vor. Hat der Kompost eine Höhe von 1,5 Metern erreicht, wird er mit einer Schutzdecke von Grasschnitt, Schilfmatten, Laub oder Stroh abgedeckt.
Dann heißt es warten, feucht halten und regelmäßig umsetzen. „Der Kompost sollte nicht nasser sein als ein ausgedrückter Schwamm“, schreibt das Umweltbundesamt in seiner Kompost-Fibel. Nach rund sechs bis zwölf Monaten kann der fertige Humus als natürlicher Dünger auf Pflanzen, Gemüse und Obst ausgebracht werden.
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