Der Bayerische Umweltpreis geht dieses Mal nach Schwarzenbach bei Pressath. Und er drückt höchste Anerkennung für das aus, was Sebastian Greim dort leistet: Der Familienvater setzt auf naturnahes Wirtschaften mit Teichen und Wald und hat so wahre Naturoasen geschaffen.
Der Schwarzenbacher betreibt Teichwirtschaft und Waldbewirtschaftung bereits in der fünften Generation. "Das sind meine Wurzeln", sagt Greim und diese weitet er in Richtung Ökologie und extensiver Bewirtschaftung aus. Im ganzen Jahresablauf prägt sich so eine tiefe Verbundenheit zur Natur.
Extensiv Wirtschaften ist Greims Credo – das heißt ohne künstliche Düngemittel oder Kraftfutter. Manche Teiche werden gar nicht befüttert, dort ist der Besatz der Fische auf die natürliche Nährstoffmenge im Teich angepasst. Die Fische haben das zur Verfügung, was der Teich hergibt. Dabei fällt natürlich auch der Ertrag geringer aus.
40 Hektar Wald zu bewirtschaften
Genauso macht es Sebastian Greim auch auf dem forstwirtschaftlichen Sektor in seinen 40 Hektar Wald. Es wird nicht jeder Ast, jede Baumspitze oder umgefallene Baum aus dem Wald geholt. Abgestorbene, dürre Bäume dürfen auch einmal stehen bleiben, da sie Lebensgrundlage für viele Kleinlebewesen sind und zudem natürlicher Dünger für den Waldboden.
Seltene Tierarten sieht Greim im Wald und an den Weihern gerne. Dort sind Eisvogel, Biber und Molche sowie Schlangen und seit einigen Jahren sogar der Kranich heimisch. Der ganze Stolz der Familie Greim ist aber "ihre" Seeadlerfamilie, die den gedeckten Tisch in und an den Weihern nutzen darf. Sogar ein Fischadler sei manchmal da, er habe sich aber noch nicht etabliert.
Probleme mit dem Fischotter
Ein weiterer Gast ist – nicht unbedingt zu Sebastian Greims Freude – der Fischotter, der für immense Schäden sorgt. Greim spricht hier auch für andere Teichwirte, deren Existenz durch den Otter massiv bedroht wird.
Die extensive Bewirtschaftung der Weiher und des Waldes zieht natürlich finanzielle Einbußen nach sich, und man sei auch nicht immer auf dem Markt konkurrenzfähig. Darum ist Greim froh, starke Partner an seiner Seite zu haben, die eine staatliche Förderung unterstützen, wie er sagt.
Zu diesen Unterstützern zählt Greim sowohl Moritz Neumann von der Forstverwaltung als auch Martin Gottsche als Leiter des Forstreviers Eschenbach und Eva Babl von der Umweltbehörde am Landratsamt Neustadt/WN. Alle drei sprechen unisono von einem Vorzeigeprojekt, das den Bayerischen Umweltpreis mehr als verdient habe.
Viele Tierarten in Wald und Weihern
- Heimisch sind bei Sebastian Greim bereits Eisvögel, Molche, Schlangen, Biber, Kraniche und Seeadler.
- Noch nicht etabliert hat sich der Fischadler, der jedoch hin und wieder zu sehen ist.
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