(mic) 350 Hühner und 2 Hähne wohnen in dem hochmodernen Stall. Anfang Oktober hat die österreichische Herstellerfirma die Hühnerherberge geliefert. Ein paar Tage später zog das Federvieh ein. Zwei Etagen stehen den tierischen Bewohnern im Inneren zur Verfügung. Die obere dient zum Schlafen, Wohnen und Eier legen. Unten kann gescharrt werden.
Zwei Solarzellen auf dem Dach versorgen den Stall mit Strom. Den benötigt Walberer, um die Auslaufklappe automatisch zu steuern. Der junge Landwirt (23) hat diese so programmiert, dass sie sich täglich um 11 Uhr öffnet, um die Hühner ins Freie zu lassen. Eine Stunde vor Sonnenuntergang schließt sich die Klappe wieder. "Die Hühner gehen von selber rein, wenn's dunkel wird", erklärt Walberer.
Auch das Füttern funktioniert per Programmierung. Alle drei Stunden läuft das Futterband durch den Stall. Die Körner lagern in einem Tank, der in die Außenwand integriert ist. Den kann Walberer immer wieder nachfüllen. Wenn ausgemistet werden muss, drückt er nur auf einen Schalter - und schon läuft das Entmistungsband an.
Der Schwarzenbacher Landwirt dürfte der erste in der Region sein, der sich einen solchen mobilen Hühnerstall angeschafft hat. "Ich habe jedenfalls noch nichts anderes gehört", sagt er. Die Idee dazu stammt noch aus seiner Ausbildungszeit. "Ich habe Landwirtschaft gelernt, Techniker in Trisdorf", blickt er zurück. "Wir haben damals viele spezielle Dinge besichtigt. Außerdem hatten wir eh schon Hühner am Hof. Das war der nächste Schritt."
Der Stall steht auf einer großen Wiese mit einem eingezäunten Bereich. Nach einer Woche wird der Wagen versetzt. Nicht ans andere Ende des Ortes, sondern nur ein paar Meter weiter.
"Das Problem eines Freilandstalls ist, dass die Hühner alles aufwühlen und sich Kuhlen graben", weiß Jakob Walberer. Die Vögel halten sich normalerweise am liebsten in der Nähe ihres Stalls auf, das beansprucht auch den Boden. Dadurch dass sich der Stall umstellen lässt, haben die Tiere immer wieder frisches Gras und einen sauberen Untergrund - auch im Hinblick auf Krankheiten ein großer Vorteil.
Über die Kosten will der Bauer nicht sprechen. "Für das Geld hätte ich mir ein schönes Auto kaufen können", verrät er. Dennoch hat sich die Anschaffung gelohnt, zumal das Amt für Landwirt eine Förderung in Höhe von 25 Prozent versprochen hat.
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