Neun Jahre Ortskernsanierung in Schwarzenbach: Ortsplaner zieht Bilanz

Schwarzenbach bei Pressath
21.04.2023 - 08:08 Uhr
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Vor neun Jahren begann die Ortskernsanierung in Schwarzenbach. Jetzt zieht der Planer Bilanz. Welche Ziele wurden erreicht, wo hakt es nach wie vor? Eine Art Faktencheck im Gemeinderat.

Eine befriedigende Bilanz der Ortskernneugestaltung in den zurückliegenden neun Jahren zog Ortsplaner Klaus Stiefler in der Aprilsitzung des Schwarzenbacher Gemeinderats. Die weitaus meisten Maßnahmen, die im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen von 2014 vorgemerkt worden seien, habe man ganz oder teilweise abgeschlossen, so dass es auch nach Ansicht der Regierung der Oberpfalz an der Zeit für eine Evaluation des Erreichten und eine Aktualisierung des Rahmenplans sei.

"Was hier geleistet wurde, wird in den umliegenden Gemeinden und bei der Regierung der Oberpfalz positiv wahrgenommen und anerkannt", betonte der Architekt.

Wo das Ziel erreicht?

Das Planziel erfüllt habe die Gemeinde insbesondere bei der Modernisierung und Verschönerung der Hauptstraße, die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs Kreisstraße/Haupt- und Bahnhofstraße werde vorbereitet. Auch die städtebauliche Beratung und Förderung für private Sanierungsmaßnahmen im Sanierungsgebiet werde fortgeführt und sollte möglichst auf "Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnstandards" ausgeweitet werden. Dies betreffe vor allem die energetische Sanierung und Umbauten, die auf Barrierefreiheit und die Schaffung "flexibel nutzbarer, an geänderte Lebenssituationen anpassbarer Wohnungen" gerichtet seien. Gleichartige Angebote solle es für die "Siedlung" geben.

Nachholbedarf beim Bahnhof

Noch nicht umgesetzt sind laut Stiefler die Machbarkeitsstudie für die Gestaltung und Nutzung des Bahnhofsbereichs, das Bauleitplanverfahren für das Gebiet südlich der Bahnhofstraße und westlich der Bahnlinie, die Neugestaltung des Pfarrheimumfeldes sowie die Bachlaufumgestaltung zwischen Parksteiner und Dießfurter Straße. Für den Bachlaufabschnitt zwischen Parksteiner Straße und Bahnlinie gebe es aber bereits ein Konzept, das einen Mehrgenerationentreffpunkt am Schwarzenbach einschließe. Mit Blick auf den erfolgreich sanierten und umgenutzten alten Pfarrhof empfahl Stiefler eine noch engere Kooperation von politischer und Kirchengemeinde bei der Nutzung von Pfarrhof und Pfarrheim sowie des zwischen beiden Gebäuden liegenden Gartenbereichs für Veranstaltungen.

Nachjustieren beim Dorfladen

Die Arbeit des als "Selbstläufer" funktionierenden Dorfladens könnte durch übergemeindliche Zusammenarbeit mit anderen gleichartigen Einrichtungen, namentlich beim Wareneinkauf, und durch Eigenstrom mittels Dach-Photovoltaik günstiger gestaltet werden, schlug Stiefler vor. Warenautomaten könnten zusätzlichen Umsatz außerhalb der Öffnungszeiten generieren. Ein besonderes Augenmerk sollte auf eine bessere verkehrstechnische Vernetzung der vier Ortsteile "Altort", "Westlich der Bahnlinie", "Siedlung" und "Pechhof" und auf eine bauliche Nachverdichtung im Innerortsbereich gerichtet werden.

Auch die Folgen des verstärkten Schwerlastverkehrs auf Verkehrssicherheit und Lärmaufkommen sowie die Zukunft des Brandruinengeländes an der Hans-Schemela-Straße sollten im Blick behalten und das Sportplatzgelände in das Sanierungsgebiet einbezogen werden, um den Zugang zu einem denkbaren neuen Sportstättenförderprogramm zu erleichtern.

Bürgeranregungen

Im Zuge der Bürgerbeteiligung hätten Einwohner darüber hinaus das Fehlen einer barrierefreien öffentlichen Toilette am Dorfplatz, die unzulängliche Fußweganbindung der "Siedlung" zum Ortskern und zur Bahnhofstraße sowie fehlende "Mehrgenerationenwohnen"-Angebote moniert.

Kritisch hätten sie außerdem den Zustand des Sportgeländes und der Bahnhofstraße mit ihrem zu schmalen Gehweg und dem zu schmalen, vor allem für ältere und behinderte Menschen unzulänglichen Gehweg beurteilt. Ferner fehle es an Aufenthaltsmöglichkeiten für Radfahrer beim Dorfladen sowie an Angeboten für Jugendliche.

 
 

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