Schwarzenbach bei Pressath
28.09.2022 - 15:01 Uhr

Schwarzenbach seit 75 Jahren Expositur

Seit 1947 ist die Gemeinde ein eigenständiger Seelsorgebezirk. Einen ersten Anstoß dazu hat es jedoch schon viel früher gegeben.

Ortsansicht von Schwarzenbach aus dem Jahr 1949. Der Maler des Bildes war Johann Brandl, der bereits verstorben ist. Bild: Pfarrgemeinderat Schwarzenbach/exb
Ortsansicht von Schwarzenbach aus dem Jahr 1949. Der Maler des Bildes war Johann Brandl, der bereits verstorben ist.

Am Sonntag, 9. Oktober, feiert die Pfarrei Schwarzenbach das 75-jährige Bestehen zur Errichtung der Expositur. Von 14 bis 17 Uhr gibt es im Pfarrheim einen Imbiss. Unter dem Titel "Lustige Oberpfalz" wird Pfarrer Edmund Prechtl laut Pressemitteilung Geschichten, Gedichte und Begebenheiten aus der Oberpfalz vortragen. Dazwischen spielt die Hammerschloss-Musi aus Dießfurt. Zudem ist in der Pfarrkirche eine Ausstellung zu sehen, die den Weg der Pfarrgemeinde von den Anfängen bis zur Errichtung der Expositur nachzeichnet.

Am 2. Juli 1947 trennte das Bischöfliche Ordinariat Regensburg die Orte Schwarzenbach, Pechhof, Parkstein-Hütten, Dießfurt und Eichelberg von der Pfarrei Pressath ab und errichtete daraus einen eigenständigen Seelsorgebezirk, die Expositur Schwarzenbach. Bereits 1912 gab der am 26. März 1865 in Schwarzenbach geborene Pfarrer Michael Rupprecht einen ersten Anstoß zur Errichtung einer Expositurstiftung. Sein Ziel war es, damit die materiellen Grundlagen für den Unterhalt eines Seelsorgers in Schwarzenbach zu schaffen.

Nachdem 1919 der Stiftungsfonds auf einen Wert von 25.000 Mark angewachsen war, schien die Errichtung der Expositurstiftung greifbar nahe. Jedoch setzte die Inflation in den Jahren 1921 und 1922 dem Vorhaben ein Ende. Trotzdem ging Pfarrer Rupprecht im Herbst 1922 daran, ein Pfarrhauses zu planen. Der Bau war im Folgejahr fertig. Am 1. Oktober 1923 bezog Rupprecht mit seiner Schwester Maria, die ihm den Haushalt führte, das Pfarrhaus. Schwarzenbach hatte somit erstmals in seiner Geschichte einen eigenen Seelsorger.

Mit der Expositurstiftung wären eigentlich die Voraussetzungen für die formelle Errichtung einer Expositur erfüllt gewesen. Dem seit über zwei Jahrzehnten mit Beharrlichkeit dafür eintretenden Pfarrer Rupprecht sollte es allerdings nicht mehr vergönnt sein, dies zu erleben. Am 27. Januar 1936 starb er.

Am 19. Juli 1940 wurde durch bischöflichen Erlass die Expositur provisorisch genehmigt, und einen Tag später erfolgte die Versetzung des Pressather Kaplans Johann Christoph Beer als Kooperator nach Schwarzenbach. Auf staatlicher Seite wurde der Vorgang während des Zweiten Weltkriegs allerdings nicht weiter bearbeitet.

Nach Kriegsende erging am 11. September 1945 ein erneutes Gesuch der Kirchenverwaltung Pressath an das Landratsamt Neustadt mit der Bitte, die ausstehende Erteilung der staatsaufsichtlichen Genehmigung zu erwirken, die am 18. Juni 1947 erteilt wurde. Am 2. Juli 1947 erfolgte die formelle Errichtung der Expositur Schwarzenbach durch das Bischöfliche Ordinariat Regensburg. 1975 wurde die Expositur zur Pfarrkuratie und 2001 schließlich zur Pfarrei erhoben.

 
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