Schwarzenfeld
13.07.2023 - 15:37 Uhr

Bauernverband rechnet mit unterdurchschnittlicher Ernte

Hitzestress und zu wenig Regen sorgen für schlechte Prognosen: Der Bauernverband rechnet für die Ernte in der Oberpfalz mit Ertragsverlusten von bis zu 20 Prozent.

Der Bayerische Bauernverband (BBV) rechnet für das aktuelle Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Ernte: Für die Oberpfälzer Getreideernte kalkuliert der Verband mit einem Ertragsminus von 15 bis 20 Prozent. Und auch Mais, Zuckerrübe und Kartoffeln sehe man den Hitzestress deutlich an, sagt Ely Eibisch, Oberpfälzer Bauernverbands-Bezirkspräsident und stellvertretender BBV-Präsident beim Oberpfälzer Erntepressegespräch bei Landwirt Christian Forster in Irrenlohe (Schwarzenfeld, Landkreis Schwandorf).

OnetzPlus
Theisseil16.07.2023

Weil das Frühjahr nass und kühl war, war schon die Aussaat für einige Landwirte schwierig: So konnte der Mais in manchen Regionen erst im Juni (statt wie üblich im Mai) gesät werden, sagt Eibisch. Und dann kam die Trockenheit. Schon wieder. "Es fehlt nun schon das zweite Jahr in Folge an Wasser." Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln sehe man deutlich den Hitzestress an.

Wettbewerbsgleichheit: Ein Anliegen, das dem Irrenloher Direktvermarkter Forster besonders am Herzen liegt. "Wir müssen dafür sorgen, dass die regionale Landwirtschaft konkurrenzfähig bleibt", sagt der Gemüsebauer. Was er meint: Wer im Supermarkt Karotten, Kohl oder Salat kauft, greift oft zu den billigeren Produkten – diese sind aber meist nicht aus der Region. Ely Eibisch fordert deshalb einen Herkunftskennzeichnung für Gemüse aus dem Supermarkt. "Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Nationen, die weniger hohe Standards haben als wir."

Der Schwandorfer BBV-Kreisobmann Josef Irlbacher zeichnet indes ein recht bedrückendes Stimmungsbild der Landwirte. "Gegen die Folgen der Trockenheit sind die Landwirte einfach machtlos – und das nun schon im zweiten Jahr, das sorgt teils auch für Frust. Die Betriebe kämpfen teilweise ums Überleben." Irlbacher macht sich auch Sorgen um die Oberpfälzer Wälder: "Im Gegensatz zu den Kulturen auf den Feldern, die wir jedes Jahr wieder neu anbauen können, ist es noch viel extremer, wenn ein Stück Wald verloren geht – das dauert dann gleich eine oder zwei Generationen." Besonders die Kiefern sind laut Irlbacher aktuell vom Hitzestress geplagt: "Fehlendes Wasser und hohe Temperaturen machen Schädlingen leichtes Spiel."

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.