„Eine Gruppe haben wir während der Pandemie völlig vergessen“, sagt Matthias Fack, „das waren die Kinder und die Jugendlichen“. Der Präsident des bayerischen Landesjugendrings machte bei der Vollversammlung des Oberpfälzer Bezirksjugendrings am Samstag in Schwarzenfeld deutlich: „Das darf nicht noch einmal passieren“. Er spürt „das Bemühen der Politik um Ausgleich“. Von der finanziellen Förderung des Freistaates profitiert auch der Bezirksjugendring, der 110.000 Euro zur Umsetzung einer „Reaktivierungs- und Wertschätzungskampagne“ bekommt. Vorsitzender Philipp Seitz erläuterte, wie er das Geld verwenden will.
Am 2. Juni findet in Tirschenreuth ein „jugendpolitischer Europatag“ mit Staatsministerin Melanie Huml und der tschechischen Generalkonsularin statt. Bei dieser Gelegenheit will der Bezirksjugendring den Anstoß für internationale Jugendbegegnungen geben und „Best-Practice-Beispiele“ zur Nachahmung vorstellen.
Weiter geplant sind eine grenzüberschreitende Wanderung im Landkreis Cham, die Erstellung eines Imagevideos zur Jugendarbeit in der Oberpfalz, eine Konzertreihe durch den Bezirk und ein „politisches Theater“. Der Bezirksjugendring beschäftigt mittlerweile zwei „digitale Streetworker“, die die Jugendlichen durch den Dschungel der sozialen Medien begleiten. Bezirksvorsitzender Philipp Seitz fordert die Herabsetzung des Wahlalters und betont: „Wir können den Jugendlichen ruhig mehr Verantwortung zutrauen“.
Den Bezirksjugendring beschäftigt auch das Thema „Rechtsextremismus“. Der Regionalbeauftragte für Demokratie und Toleranz an der Staatlichen Schulberatungsstelle, Günter Kohl, ist beratendes Mitglied beim Bezirksjugendring. Er ermunterte die Jugendvertreter, nicht nachzulassen in dem Bestreben, sich gegen rechtsextreme Tendenzen zur Wehr zu setzen und sich an die Seite der Opfer rechter Gewalt zu stellen. Bezirksvorsitzender Philipp Seitz kündigt Leitlinien zum Umgang mit Extremismus an.
Zwölf Jahre lang stand Peter Neumeier an der Spitze des Kreisjugendrings im Landkreis Schwandorf. Nach der Wahl zum Bürgermeister der Marktgemeinde Schwarzenfeld suchte er einen Nachfolger. Präsident Matthias Fack würdigte die Verdienste des scheidenden Vorsitzenden, der die Arbeit des Kreisjugendrings in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht habe und dessen Ideen von anderen Kreisverbänden kopiert worden seien. Fack überreichte Neumeier eine Urkunde, die ihm „besondere Verdienste um die Jugendarbeit“ bescheinigt. Peter Neumeier freute sich, „dass die Jugendarbeit wieder Fahrt aufnimmt“, und sagte weiter seine Unterstützung zu. Sie können die Leiter der Jugendgruppen auch gut gebrauchen, denn, so ihre einhellige Meinung: "Die Betreuung der jugendlichen Flüchtlinge aus der Ukraine stellt die Verbände vor neue Herausforderungen". Hinzu kämen die Nachwirkungen von Covid, die bei etlichen Betreuern Burnout und psychische Schäden verursacht hätten.
In einer Nachwahl wurde Tanja Köglmeier vom Bund Deutscher Katholischer Jugend (Regensburg) als Beisitzerin in den Bezirksvorstand berufen. Bei der nächsten Vollversammlung am 5. November geht es um das Thema "Jugend und Heimat". Dazu erwartet der Veranstalter Heimatminister Albert Füracker.
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