"Auf der Ziegenwiese zwischen Groß- und Kleinsiedlung hat der 1. FC Schwarzenfeld zwei Tennisplätze erstellt": So war es am 22. Oktober 1957 im "Neuen Tag" zu lesen. Zuvor entstand daneben in knapp zweijähriger Bauzeit die Sportplatzanlage, die bis dahin ihren Standort auf dem heutigen Areal an der Morgenlandstraße (späterer AC-Platz) hatte.
Zwei Jahre sollte es dauern, bis im Juni 1959 zwei Plätze spielfertig offiziell eingeweiht werden konnten. "Der Sportplatz wird zu den schönsten Anlagen der Oberpfalz gehören" waren die Vereinsfunktionäre - nicht ohne Stolz - sicher, obwohl zu diesem Termin an Duschanlagen, Toiletten oder gar Umkleidekabinen nicht zu denken war. Kurios bei den Einweihungsfeierlichkeiten der neuen Plätze am 6. Juni 1959: Die ersten Ballwechsel auf den neuen Plätzen wurden von Schwandorfer Spielern vollzogen, die als Gäste zur Eröffnung geladen waren.
In den fünfziger Jahren waren die Tennisclubs in der Oberpfalz noch dünn gesät. Für die großen Städte, wie Weiden, Regensburg oder auch Amberg gehörte es schon dazu, dem weißen Ball auf Ziegelmehlplätzen nachzujagen. In Schwarzenfeld waren es Erich Schwieder als FC-Funktionär und eben der Rheinländer Helmut Lehmann, seines Zeichens damals technischer Direktor in Buchtal, die sich dem Tennissport in Schwarzenfeld besonders annahmen. Die Betreuung der zwei Plätze übernahmen Karl Wuttke und Josef Merdan sen.
An Gönnern und Wohlgesinnten mangelte es nicht, und so standen Helmut Lehmann, Hanns Bauer, Rudolf Bauer, Richard Haseneder, Paul Müller und Hans Wittleben werbewirksam für die Ideale des heimischen Tennissports ein.
Im Frühstückszimmer des Gasthofs Bauer erfolgte 1959 die Gründung für die neue Abteilung des 1. FC Schwarzenfeld und kurz darauf begann der Punktspielbetrieb mit folgender Aufstellung: Werner Cyganek, Helmut Lehmann, Heinrich Sichler, Otmar Wiesmeth, Gerald Marquard und Max Haseneder
Der TC Schanzl Amberg mit seinem sportlichen Aushängeschild und früheren, tschechischen Daviscup-Spieler Petr Strobl sorgte in der Region Ende der sechziger Jahre für einen steilen Aufwärtstrend in diesem Sport. Clubs schossen wie die Pilze aus dem Boden und mit den Idolen Becker und Graf erreichte auch Tennis in Schwarzenfeld höchste Mitgliederzahlen mit knapp dreihundert Sportlern. Verholfen hat dazu sicher auch der Bau Tennishalle Ende der 70er Jahre am heutigen Sportplatzweg.
Namen verdienter Persönlichkeiten für die Sache Tennis dürfen mit Hans-Georg Baumgart, Herbert Scheibel oder auch Franz Weiß und Werner Cyganek hier nicht unerwähnt bleiben. Heute kann die Abteilung auf ein Tenniszentrum nach modernsten Gesichtspunkten beim Sportparkgelände stolz sein. Bei einer internen Feier stoßen die Mitglieder des Vereins heute auf die 60 Jahre des Bestehens an.
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