"Für einen Primizsegen muss man sich die Schuhe durchlaufen", so lautet eine alt-überlieferte Aussage zum Stellenwert der Segnung durch einen Neupriester. Zwar nicht durchgelaufen haben sich Hunderte von Besuchern der Primizmesse ihre Schuhsohlen, aber dennoch sind die Gläubigen von weit her gekommen, um die erste Heilige Messe von Pater Vinzenz Schlosser mitzufeiern.
Schon im Morgengrauen haben sich viele fleißige "Künstler" im Kirchhof eingefunden, um einen etwa hundert Meter langen Blumenteppich von der Klosterpforte hin zum Kirchenportal auf dem Miesberg zu gestalten. Das Ergebnis, ein farbenfroher Weg mit aussagekräftigen Motiven aus allem, was derzeit die Gärten in ihrer bunten Vielfalt zu bieten haben. Mit einem ergriffenen "Es ist unbeschreiblich, was ihr hier geschaffen habt" führte der Weg des frisch Geweihten hin zur Kirche und zum Beginn seines ersten selbst zelebrierten Gottesdienstes, eben der Primizmesse.
"Wähle das Leben", so der ganz persönliche Primizspruch des Neupriesters, dessen genaue Betrachtung durch Professor Binninger, Leiter des Bischöflichen Studiums Rudolphinum in Regensburg, in der Predigt eingehend interpretiert wurde. "Du bist mir zum Freund geworden und das, was du bisher gemeistert hast, ist ein guter Weg" leitet der Festprediger nach anfänglich humorvoller Beschreibung des gegenseitigen Kennenlernens zu Studienbeginn, zum Kern der weiteren Ausführungen mit der Muttergottes als "Weg des Friedens" über. "Ich wünsche dir, dass du Erfüllung im priesterlichen Dienst erfährst", so die persönlichen und tiefgreifenden Wünsche des Provinzials und Hausoberen Pater Lukas Temme an seinen Mitbruder. Mit einem "Bin ich jetzt wirklich geweiht?" bringt Pater Vinzenz zum Abschluss nochmals scherzhaft sein Dasein als künftiger Arbeiter im Weinberg des Herrn und zu seiner Lebensaufgabe zum Ausdruck.
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