50 Jahre Landkreis Schwandorf bedeuten auch fünf Jahrzehnte Feuerwehr. "In die Feierlichkeiten wollen wir uns einbringen", kündigte Kreisbrandrat Christian Demleitner bei der Kommandantenversammlung am Sonntag im Miesberg-Restaurant in Schwarzenfeld an.
Am 23. Juli wird die Feuerwehrjugend einen "Schlauchmarathon" von Nabburg nach Schwandorf legen und damit symbolisch eine Verbindung herstellen. "Wir wollen daran erinnern", so der Kreisbrandrat, "dass das Landratsamt zunächst in Nabburg untergebracht war, bevor es in Schwandorf gebaut wurde". Eine weitere Veranstaltung ist am 17. September geplant. Bei einem Festabend wird die Feuerwehrführung zurückschauen und gleichzeitig den Blick nach vorne werfen.
Der Kreisbrandrat erinnerte zu Beginn seines Berichtes an die Verabschiedung zweier verdienter Feuerwehrmänner. Für den scheidenden Kreisbrandrat Robert Heinfling organisierte der Verband einen Fahrzeugkorso, für Kreisbrandinspektor "Hanni" Gietl einen "Zapfenstreich". Christian Demleitner zog nach einer "zweijährigen Durststrecke" Bilanz und stellte fest: "Wir konnten auch während der Pandemie den Dienstbetrieb aufrechterhalten und mussten keine Einheit abmelden". Sogar das Jugendzeltlager in Nittenau habe unter Auflagen stattfinden können. "Die Zeit war geprägt von hoher Disziplin und Einfallsreichtum der Aktiven", lobte der oberste Feuerwehrmann seine Mannschaft.
Als Beispiel nannte der Kreisbrandrat die Fortbildungsmaßnahmen in analoger und virtueller Form. Er sieht in "dieser Hybridlösung" auch in Zukunft eine Möglichkeit zur Schulung der Aktiven. Im Landkreis gibt es 157 Freiwillige Feuerwehren mit knapp 6000 Aktiven, darunter 800 Frauen und 1180 Atemschutzgeräteträgern. Bei den Jugendlichen verzeichneten die Vereine einen leichten Rückgang auf 1151 Mitglieder, dafür gab es bei den Kindern eine Steigerung um 64 auf 554 Mädchen und Buben ab sechs Jahren. Die Zahl der Kindergruppen wuchs um acht auf 32.
Im Jahre 2019 verzeichneten die Feuerwehren 4575 Einsätze, 2020 waren es 3176 und im vergangenen Jahr 3388. Der Kreisbrandrat erklärte den Rückgang mit dem Lockdown, der das öffentliche Leben und damit auch die Einsätze der Feuerwehren zurückgefahren habe. Demleitner stellte aber fest: "Wir waren auch während der Pandemie uneingeschränkt gefordert". 2021 mussten die Aktiven 534 Brände bekämpfen und 2291 mal technische Hilfe leisten und kamen dabei auf über 40 000 Einsatzstunden. Über 25 000 Mitglieder unterstützen die Feuerwehren in den Fördervereinen. 13 Feuerwehren bekamen im vergangenen Jahr neue Einsatzfahrzeuge.
Der Prozess der digitalen Alarmierung ist weiter in vollem Gange. "Bis Mitte 2023 ist allerdings weiter die Hybridalarmierung in analoger und digitaler Form vorgesehen", so der Kreisbrandrat. Er kündigte eine Überarbeitung der "Hilfeleistungskontingente" an und forderte die Kommandanten auf, "sich für den Katastrophenfall personell neu aufzustellen". Stellvertretender Landrat Jakob Scharf und Bürgermeister Peter Neumeier bedankten sich bei den Feuerwehren für den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten.
Höhepunkte für die Landkreis-Feuerwehren im Jahr 2022
- Der Feuerwehrverband feiert zusammen mit dem Landkreis das 50-jährige Bestehen und wird dazu ein Jahrbuch herausgeben.
- Am 23. Juli werden die Jugendfeuerwehren die Orte Nabburg und Schwandorf symbolisch mit einem „Schlauchmarathon“ verbinden.
- Das Zeltlager schlägt die Jugendfeuerwehr heuer in Österreich auf.
- Am 17. September findet ein Festabend „50 Jahre Feuerwehren im Landkreis Schwandorf“ statt.
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