Der bisherige Stellvertreter Gerhard Dietl aus Fischerhof bei Oberviechtach rückt beim Maschinenring automatisch nach vorne. Er erinnerte sich am Montag noch gut an eine außerordentliche Mitgliederversammlung vor 25 Jahren, "als es turbulent zuging und Carl Graf zu Eltz die Wogen glättete". Der Unternehmer ließ sich damals zum zweiten Vorsitzenden wählen und löste sieben Jahre später Gerhard Dietl ab, der ins zweite Glied zurücktrat. Jetzt muss er wieder die Führung übernehmen. Neuer zweiter Vorsitzender ist Günther Hanauer aus Niesaß. "Mit Carl Graf zu Eltz hat sich der Maschinenring zur heutigen Stärke entwickelt", stellte Dietl fest. Er ernannte den scheidenden Vorsitzenden zum Ehrenmitglied des Verbandes und überreichte ihm Urkunde und Geschenk.
Der Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe und Vorsitzender des "Kuratoriums Bayerischer Maschinenringe", Leonhard Ost, schätzt die rhetorischen Fähigkeiten, die Führungsqualitäten, die Sozialkompetenz und das betriebswirtschaftliche Denken des bisherigen Vorsitzenden und stellte fest: "Carl Graf zu Eltz war seiner Zeit immer einen Schritt voraus". Der Präsident überreichte ihm die Ehrennadel des "Kuratoriums Bayerischer Maschinenringe" in Silber.
"Der Maschinenring erzielte im vergangenen Jahr den höchsten Umsatz seit der Gründung 1975", erklärte Geschäftsführer Christian Weiß in seinem Bericht. Der Verrechnungswert stieg um 14 Prozent auf 8,8 Millionen Euro. Bei den Betriebs- und Haushaltseinsätzen verzeichnet die landwirtschaftliche Selbsthilfeeinrichtung dagegen rückläufige Zahlen. Das liege weniger an der Nachfrage, so Weiß, sondern daran, "dass wir nicht genügend Helfer haben". Er appellierte an die Beschäftigten in der Landwirtschaft, sich als Betriebshelfer, Haushaltshilfe sowie als Gärtner, Feld- oder Waldarbeiter einzubringen.
Als Dienstleister im ländlichen Raum springt der Maschinenring überall dort ein, wo Not am Mann ist. Fällt der Bauer oder die Bäuerin am Hof aus, schickt die Selbsthilfeeinrichtung eine landwirtschaftlich ausgebildete Fachkraft zur Überbrückung der Situation. Im vergangenen Jahr leisteten diese "Nothelfer" 46 641 Stunden. Die Geschäftsstelle koordiniert die Einsätze, rechnet mit den sozialen Kostenträgern sowie den kommunalen und privaten Auftraggebern ab und zahlt die Mitarbeiter aus. Bei den Helfern handelt es sich um neben- und hauptberufliche oder selbstständige Mitarbeiter. Sie übernehmen alle Arbeiten, die anfallen. Von den Tätigkeiten im Stall und auf dem Feld bis zur Hausarbeit und von Garten- und Forstarbeiten bis zu Winterdiensten. Christian Weiß lobt die gute Zusammenarbeit mit den Naturpark- und Landschaftspflegevereinen, für die der Maschinenring im letzten Jahr 80 Pflegemaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 130 000 Euro übernommen hat.
Der Förderverein des Maschinenrings zählt rund 1900 Mitglieder und bietet Sachkundekurse für Pflanzenschutz an, hält Motorsägekurse und ist in das KULAP-Heckenpflegeprogramm eingebunden. "Der Heckenpflegetag in Wolfring war sehr gut besucht", stellte Christian Weiß in seinem Rechenschaftsbericht fest. Die Dienstleistung der GPS-gestützten Bodenprobenahme werde nach wie vor gut angenommen. Die Geschäftsstelle hat am Standort in der Grünwaldstraße expandiert und drei zusätzliche Büroräume und ein Besprechungszimmer geschaffen.
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