"A Rouchl, wos is des?" Mit diesem Ausdruck haben sich im Vorfeld des Auftritts von Hubert Treml im Schwarzenfelder Rathaus bestimmt einige der Besucher beschäftigt. Als raffgieriger, menschenfeindlicher Typ wird in der Umgangssprache und besonders im Oberpfälzer Dialekt eben dieser "Rouchl" beschrieben, den sich der Mundartkünstler, der in seiner Jugend in Weiden sein Zuhause hatte, als Hauptfigur auserkoren hat.
Eigentlich handelt es sich dabei um eine Oberpfälzer Abwandlung der bekannten Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Hubert Treml hat sie vortrefflich passend auf den Schlag Mensch im nördlichen Bayern beheimatet, umgeschrieben.
Sein schauspielerisches Talent verhilft dem Musiker und begnadeten Theaterspieler zu darstellerischer Hochform und bringt dem Zuschauer die Geschichte um diesen "Eberhard Rouchl" mit allen Begriffen eines gierigen Geizkragens nahe.
Zum Inhalt des Stücks: Der verstorbene Geschäftsfreund Söllner macht in Form von unterschiedlichen Geistern dem Tyrannen zur Weihnachtszeit klar, dass das Leben, so wie es der menschenfeindliche Rouchl geführt hat, nicht lebenswert ist. Egal, ob es die Familie mit dem Neffen Toni, oder der unterdrückte Buchhalter Sepp Kramer mit seinem schwerkranken Sohn Pepperl ist, sie alle mussten die Härte des Rouchl spüren. Auf die Spuren seiner Kindheit zurückgeführt, erfährt er in Rückschau, Gegenwart und in die Zukunft hin gesehen, eine Kehrtwende seines so bösherzigen Charakters.
Sichtlich gerührt, auch durch die abgestimmten, musikalischen Beiträge von Hubert Treml, verfolgten die Besucher im Sitzungssaal des Rathauses die Geschichte von so unterschiedlichen Darstellungen und Wesenszügen eines herzlosen Zeitgenossen bis hin zur nachdenklich Wendung zum Guten.
Für die ehrenamtliche Leiterin und Organisatorin der Gemeindebücherei Manuela Irlbacher, bedeutete die Aufführung mit Erinnerungen und Sehnsüchten einen Höhepunkt in vorweihnachtlicher, oftmals hektischer Zeit im Rahmen so vieler angebotener Projekte der Bücherei.
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