Schwarzenfeld
15.01.2019 - 16:48 Uhr

Konvent weiter im Aufschwung

Dass Klöster über Nachwuchsmangel klagen, ist geläufig. Bei den Passionisten auf dem Miesberg hört man diese Töne jedoch nicht. Sie können, wie es aussieht, nicht über die Zahl der Interessenten klagen.

Der markanteste Bauteil der Klosterkirche ist auch sein jüngster. Den Turm,
der 2018 saniert wurde, gibt es seit 130 Jahren, die Kirche steht seit 324 Jahren
– die Vorgängerkapelle nicht mitgerechnet. Bild: Dobler
Der markanteste Bauteil der Klosterkirche ist auch sein jüngster. Den Turm, der 2018 saniert wurde, gibt es seit 130 Jahren, die Kirche steht seit 324 Jahren – die Vorgängerkapelle nicht mitgerechnet.

Wie jedes Jahr blicken die Patres auf dem Miesberg auf die zurückliegenden zwölf Monate und lassen sie in einem Bericht Revue passieren. Die Chronologie ist nach Monaten geordnet und beginnt mit dem 30. Januar, als bei "schönem, frühlingshaftem Wetter" Pater Alban gemeinsam mit Mitbrüdern, Verwandten und Freunden seinen 65. Geburtstag feiern konnte.

"Eine große Freude war für uns der Passionssonntag", heißt es im Bericht der Ordensleute über den 18. März. An jenem Tag legten gleich drei junge Männer in die Hände von Provinzial Pater Gregor ihre Ewige Profess ab: Frater Thomas, Bruder Franziskus und Frater Dominikus. In seiner Festpredigt hieß Pater Gregor die drei Mitbrüder endgültig in der Passionistenfamilie willkommen.

Klosterluft schnuppern

Im März kamen zwölf junge Männer in zwei Gruppen zu den Klostertagen. Hier hatten sie die Möglichkeit, Klosterluft zu schnuppern "und auf die Stimme Gottes zu hören". Von Pater Lukas, Pater Johannes und Frater Dominikus wurden sie in die Spiritualität der Passionisten eingeführt und konnten diese in verschiedenen Gebetsformen und im Klosteralltag selbst erfahren.

In der Zeit von Ostern bis zum Dreifaltigkeitssonntag wurde der Turm der Klosterkirche umfassend saniert. Der Gedenktag der hl. Gemma Galgani wurde für Bruder Arthur zu einem großen Festtag. In die Hände von Pater Gregor legte er seine zeitliche Profess für drei Jahre ab. Dieser überreichte ihm das Passionszeichen, das er nun auf seinem Habit trägt. Einen Monat später wechselte Bruder Arthur in das PassionistenKloster nach Maria Schutz, das er künftig mit seinen Kenntnissen in Handwerk und Gartenbau unterstützen wird.

Mit den Ministranten

Vom 18. bis 21. Mai begleiteten Frater Thomas und Frater Dominikus 100 Jugendliche zum Pfingstfest der Jugend in Salzburg. Rund 10 000 junge Menschen hatten sich dort eingefunden. Am Dreifaltigkeitssonntag, 27. Mai, begingen die Mönche zusammen mit vielen Gläubigen das Patrozinium der Klosterkirche. Hauptzelebrant war der emeritierte Bischof von Würzburg, Dr. Friedhelm Hofmann. Gemeinsam mit 140 Wallfahrern pilgerten einige Passionisten am 8. Juli zum Maria-Hilf-Berg in Amberg. Am 14. Juli unternahmen Mitglieder des "Alive!"-Chores einen Ausflug zu Sommerrodelbahn und Hochseilgarten am Monte Kaolino. Vom 29. Juli bis 4. August nahmen die Miesberg-Minis zusammen mit Frater Dominikus, Bruder Franziskus, Bruder Arthur und Mesner Hans Fleischmann an der Ministrantenwallfahrt nach Rom teil.

"Mit großer Freude" konnte Pater Martin Bialas am 12. August trotz angeschlagener Gesundheit sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Dazu hatten sich nicht nur Provinzial Pater Gregor, sondern auch viele Verwandte, Freunde und sogar einige Mitbrüder aus England und Irland eingefunden. Die Fratres Dominikus und Vinzenz haben von August bis September einige Wochen im Kloster in London-Highgate verbracht, um dort ihre Englischkenntnisse aufzubessern. Anfang September erschien "Der Rosenkranz der seligen Jungfrau Maria", eine neue Kleinschrift mit Bildern von Gebhard Fugel und Betrachtungen aus den Werken von Romano Guardini, die von Pater Bonaventura und Wolfgang Obendorfer (Druckerei Nabburg) erstellt wurde.

Im September kamen neue Postulanten: Moritz Bringmann aus Aichach und Magnus Eble aus Neu-Ulm. Während Bringmann als Laienbruder in der Kongregation wirken möchte, absolviert Eble ein zweijähriges Postulat und setzt dabei sein Theologiestudium in Regensburg fort. Frater Thomas wurde das Dienstamt des Akolythen durch Pater Gregor in der Abendmesse übertragen. Am 1. Adventssonntag legte Frater Pius vor Pater Gregor auf dem Miesberg seine Ewige Profess ab.

In der Seelsorge

Ein letzter Höhepunkt im Jahr 2018 war die Diakonenweihe von Pater Dominikus. Er wurde mit den Kandidaten der Diözese Regensburg am Hochfest der unbefleckten Empfängnis, 8. Dezember, durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Pfarrkirche von Neustadt an der Donau geweiht. Von Schwarzenfeld aus war ein ganzer Bus von Mönchen und Freunden zu dieser Feier aufgebrochen.

Die Passionisten wirken nach wie vor in der Krankenhaus-, Jugend- und Beichtseelsorge, in der Exerzitienarbeit und in anderen Apostolatsfeldern. Dazu gehören die Einkehr- und Fatimatage, die Betreuung der Jugendband "Alive!" und des Gebetskreises Weihenlinden sowie der Passionsbruderschaft. Zudem leiten sie einen Bibelkreis, Josefsstunden und jeden Samstag den Marianischen Psalter.

Ordensgemeinschaft:

Die Kommunität besteht aus P. Lukas Temme (Rektor und Novizenmeister), P. Bonaventura Pihan (Senior), P. Martin Bialas, P. Alban Siegling, Fr. Thomas M. Höflich (Student), Br. Franziskus M. Zellner (Mesner), P. Dominikus Hartmann (Diakon), Fr. Pius Görres (Student), Fr. Vinzenz Schlosser (Student), sowie den Postulanten Magnus Eble und Moritz Bringmann.

Rektor P. Lukas Temme inspizierte im April letzten Jahres die Schäden im unteren Turmbereich, der gleichzeitig als Eingangspforte für die Miesbergkirche dient. Archivbild: Dobler
Rektor P. Lukas Temme inspizierte im April letzten Jahres die Schäden im unteren Turmbereich, der gleichzeitig als Eingangspforte für die Miesbergkirche dient.
 
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