Schwarzenfeld
08.03.2022 - 10:13 Uhr

Kreuzwegandacht mit dem Bischof auf dem Miesberg

Eine Gebetsaktion findet an den Fastensonntagen in fünf Orten im Bistum statt. Zum Auftakt in Schwarzenfeld kommt auch Bischof Rudolf Voderholzer.

Im Zuge einer Gebetsaktion an den fünf Fastensonntagen besuchte Bischof Rudolf Voderholzer das Miesbergkloster, um mit Patres und Gläubigen den Kreuzweg um den Berg zu beten. „Wir kommen zu Dir mit reumütigem Herzen und demütigem Sinn“: So lautete das Motto der insgesamt sechs Kreuzwege mit dem Diözesanbischof im Bistum.

Schwarzenfeld mit dem Passionistenkloster eröffnete die Gebetsaktionen innerhalb der Diözese. Etwa 150 Gläubige hatten sich der Prozession angeschlossen und waren betend und singend auf dem Rundweg, vorbei an den Kreuzwegstationen unterwegs. „Wir beten für die Menschen, denen durch Mitarbeiter der Kirche ein schweres Kreuz aufgeladen wurde“ sagte der Bischof an einer der 14 Stationen. Großen Raum für Gebete nahmen auch der Krieg und die unvorstellbaren Verhältnisse in der Ukraine ein.

Noch weitere Stationen

Mit einer Gebetsandacht, in der neben stiller Anbetung und Gebetsimpulsen auch ein „Mea Culpa-Gebet“ beinhaltetet war, fand der Kreuzweg in Schwarzenfeld ein Ende. Der Eichlberg bei Hemau, der Bogenberg, der Maria-Hilf-Berg in Amberg und Maria Hilf in Vilsbiburg sind die weiteren Orte dieser Gebetsaktionen. Am Palmsonntag wird der Kreuzweg auf dem Dreifaltigkeitsberg in Regensburg gebetet.

Kreuzwege haben ihren Ursprung oftmals vor hunderten von Jahren. Anders ist die Entstehung des Kreuzweges um den Miesberg einer jüngeren Zeitepoche zuzurechnen. Während der alte Kreuzweg, der ursprünglich an der Unteren Ringstraße begann und an der nicht mehr vorhandenen Kreuzigungskapelle beim heutigen Kloster endete, auf Jahrhunderte zurückdatiert werden kann, sind die Kreuzwegstationen am Philosophenweg erst im Jahr 1951 errichtet worden.

Das Kreuz, das im Übrigen auch in der Anordnung des Klosterbaus Umsetzung fand, hat seit der Ankunft der Passionisten im Jahr 1934 eine besondere Bedeutung für diesen Berg und die Region. Mit der Vertreibung der beiden letzten im Kloster befindlichen Patres aus politischen Gründen im Jahr 1941 war Schlimmes zu befürchten. Dieser Zeitpunkt sollte der Beginn unterschiedlichster Verwendungen, angefangen vom Heim für Kinderlandverschickung bis hin zum Ort für kernphysikalische Grundlagenforschung werden.

Kreuzweg 1951 eingeweiht

Am 12. Mai 1941 erlegten sich die Patres das Gelübde auf, dass nach ihrer Rückkehr in das Kloster ein Kreuzweg um den Berg errichtet werden soll. Am 1. Juli 1951 konnten die aus heimischem Granit gebauten Denkmäler feierlich eingeweiht werden. Die heute weit über den Miesberg hinaus sichtbare Kreuzigungsgruppe war vorher mit einem Kreuz aus Lindenholz errichtet worden.

Bildhauer Rudolf Rotter aus München gestaltete das Meisterwerk mit überlebensgroßen Figuren, das an den Golgathahügel erinnern soll. Bildhauer Karl Groher aus München hat die Halbreliefs der Kreuzwegstationen modelliert und Fritz Bäuml von der Manufaktur Nymphenburg führte die Vollendung in Keramik aus. Charakteristisch dabei ist das mächtige schwarze Kreuz bei allen Stationen. Erstmals wurde eine öffentliche Kreuzwegandacht am 12. April 1963 um den Berg gebetet.

 
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