Schwarzenfeld
24.10.2019 - 16:10 Uhr

Landwirte starten Gesundheitsoffensive

„Die häufigste Berufskrankheit in der grünen Branche ist der Hautkrebs“, erklärte Meinrad Fußeder bei seinem Vortrag vor den Mitgliedern des Bayerischen Bauernverbands. Es war der Auftakt einer oberpfalzweiten Gesundheitsoffensive

Referent Meinrad Fußeder (links) und Bezirksbäuerin Rita Blümel (rechts) eröffneten die Kampagne "Hau(p)tsache gesund" des Bayerischen Bauernverbandes. Bild: Hirsch
Referent Meinrad Fußeder (links) und Bezirksbäuerin Rita Blümel (rechts) eröffneten die Kampagne "Hau(p)tsache gesund" des Bayerischen Bauernverbandes.

Meinrad Fußeder, der Vertreter der "Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau" warnt die Mitglieder des Bayerischen Bauernverbands (BBV) vor UV-Strahlung und berät über Schutzmöglichkeiten. Anlass seines Vortrages am Mittwoch in der Miesberggaststätte in Schwarzenfeld war der oberpfalzweite Auftakt zur Gesundheitsoffensive "Hau(p)tsache gesund" des Bayerischen Bauernverbandes.

Bezirksbäuerin Rita Blümel stellte die mittlerweile siebte Kampagne der Gesundheitsreihe vor. Nach den Themen Magen-Darm, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Blase, Brust und Burnout sei nun die Haut an der Reihe. "Wir alle wollen uns doch in unserer Haut wohlfühlen", gebrauchte die Sprecherin der Landfrauen ein Wortspiel. Die Gesundheit sei schließlich "das höchste Gut, das wir haben".

Hautkrebs eine Berufskrankheit

Der Referent stellte mit Blick auf die Statistik fest: "Im vergangenen Jahr wurden der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft bundesweit 2438 Verdachtsanzeigen auf weißen Hautkrebs gemeldet." Hautkrebs werde seit 2015 als Berufskrankheit anerkannt, wenn die Ursache in der UV-Strahlung liege. Bei Menschen, die während der Arbeit der Sonnenstrahlung ausgesetzt seien, steigt das Krebsrisiko.

Der Eigenschutz der Haut breche bei einer Überdosis an Sonnenstrahlen zusammen, erklärte Fußeder den Zuhörern. Das Ergebnis reiche von der Hautrötung bis zum Sonnenbrand. Dabei schädige die UV-Strahlung die Körperzellen. Besonders empfindlich reagiere die Haut auf den "Sonnenterrassen des Körpers" wie Stirn, Glatze, Nasenrücken, Ohren, Lippen, Kinn, Schultern und auch am Rücken.

Körper bedecken

Der Vertreter der landwirtschaftlichen Sozialversicherung riet deshalb zu Schutzmaßnahmen. Wer im Freien arbeitet, sollte körperbedeckende Kleidung, eine Brille und eine Kopfbedeckung tragen, freie Körperstellen mit Sonnenschutzmitteln eincremen, schattige Stellen suchen oder ein Segel spannen. Er erklärte die Funktion eines Hautdiagnose-Messgerätes, das mit Hilfe des UV-Indexes anzeigen kann, wie lange man sich in der Sonne aufhalten könne. Für Dr. Markus Schwürzer-Voit ist die Häufigkeit des Eincremens wichtiger als der Lichtschutzfaktor. Der Hautarzt aus Hemau rät allen, die im Urlaub in der Sonne liegen oder im Freien arbeiten müssen: "Immer wieder nachschmieren". Anhand von Bildern zeigte der Dermatologe Krankheitsbilder zu den einzelnen Krebsarbeiten. Karzinome an Augen, Ohren, Fußnägeln und Lippen müssten operativ entfernt werden. Der Mediziner rät dazu, auffällige Verfärbungen an der Haut vom Arzt abklären zu lassen. Die Heilungschancen bei rechtzeitiger Diagnose seien sehr hoch.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.