Landwirtschafts-Ministerin Michaela Kaniber auf Stippvisite im kleinen Irrenlohe bei Schwarzenfeld

Schwarzenfeld
31.08.2023 - 16:09 Uhr

„Wir sind als Dorf autark!“ Was das bedeutet, erläutert Hubert Piehler der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei einem Rundgang durch Irrenlohe. Die Politikerin zeigt sich gebührend beeindruckt und geizt nicht mit Lob.

Ministerin Michaela Kaniber (Zweite von links) freute sich, Zeugin bei Hopfenzupfen im Garten von Kleinbrauer Jürgen Schnellinger zu werden. Hubert Piehler (links) hatte sie hingeführt, Alexander Flierl (Mitte) machte ihren Begleiter beim Rundgang durchs Dorf Irrenlohe.

Die Visite von Michaela Kaniber (45) am Donnerstag auf dem Piehlerhof in Irrenlohe bei Schwarzenfeld wirkte wie ein Familientreffen der CSU. Zahlreiche Gäste waren da, man kannte sich und die Landwirtschafts-Ministerin und umgekehrt. Kaniber nahm sich viel Zeit für den Besuch im Landkreis Schwandorf und wurde bei ihrer Ankunft von den Parteifreunden - Bürgermeister aus der Region, Behördenleiter und Bauernfunktionäre - aufs Herzlichste und teils mit Umarmungen begrüßt.

Besondere Freude hatte die Ministerin am Zusammentreffen mit Kreisbäuerin Sabine Schindler (Nittenau), die Michaela Kaniber schon einmal zu einem Landfrauentag nach Schwandorf eingeladen hatte, was sich damals aber aus gesundheitlichen Gründen zerschlug.

Zwei Automaten mit Namen

Ein großes Hallo gab es auch bei der Begrüßung der Nabburger Polizeichefin Sabine Roidl, die eine Parteifreundin Kanibers ist. Der gefiel noch mehr als der politische Konsens der Beruf Roidls. Denn auch Kanibers Mann ist Polizeibeamter. „Machen Sie von uns beiden ein Foto, für meinen Mann“ bat die Ministerin lachend.

Für Gastgeber Hubert Piehler, seine Frau Marianne und die Eltern Theresia und Manfred Piehler war es natürlich ein besonderes Ereignis, dass die Ministerin auf dem Hof war. Und so führte Piehler-Junior den Gast aus München nicht nur durch den eigenen Betrieb samt Metzgereigeschäft, sondern auch noch zu den Nachbarn. Piehler ist CSU-Marktrat in Schwarzenfeld, Landwirt, Metzger und der Obermeister der Metzger-Innung im Landkreis Schwarzenfeld, wie die Ministerin wusste. Über Piehlers Gattin Marianne hatte sich Kaniber auch ins Bild gesetzt. „Sie sind Fleisch-Sommeliere,“ sagte sie, was Marianne Piehler sehr freute. Kaniber wiederum nahm mit einem Schmunzeln zur Kenntnis, dass die Metzgerei zwei Selbstbedienungs-Automaten betreibt, die die Namen „Günter“ und „Horst“ tragen. „Ein dritter wird ’Markus’ heißen,“ kündigte Hubert Piehler mit Blick auf den Ministerpräsidenten augenzwinkernd an.

Beim Hopfenzupfen nebenan

Das „autarke Dorf“ Irrenlohe interessierte Michaela Kaniber besonders. Man kann dort nicht nur Metzgereiwaren kaufen, es gibt auch einen Brotbäcker, einen bäuerlichen Selbstbedienungsladen - und eine kleine Bierbrauerei. Alles nah beieinander und schnell erreichbar. Wie es der Zufall wollte, wurde im Garten von Bierbrauer Jürgen Schnellinger gerade der selbst angebaute Hopfen gezupft, als der Tross der Dorfbegehung vorbei kam. „Das ist ja eine wirklich gelungene Inszenierung für die Ministerin,“ zeigte sich Kaniber lächelnd beeindruckt.

Auf dem Piehlerhof zurück durften sich die Gäste mit Leberkäs-Semmeln und Kücheln von Piehlers Mutter Theresia verpflegen, bevor noch ein obligatorisches Polit-Gespräch anstand, das von Landtagsabgeordnetem Alexander Flierl (Oberviechtach) moderiert wurde.

Junglandwirt frustriert

Die Ministerin sang dabei das Lied von der Stärke und Qualität der bayerischen Landwirtschaft, was aber nicht in jedermanns Ohren harmonisch ankam. „Es macht nicht mehr soviel Spaß,“ klagte zum Beispiel der junge Landwirt Johann Kiener aus Richt bei Schwandorf und zählte die vielen bürokratischen Hürden auf, unter denen die Bauern heutzutage zu leiden haben.

Hintergrund:

Landwirtschaft im Landkreis Schwandorf

  • Landwirtschaftliche Betriebe: 1824 Betriebe im Landkreis Schwandorf (darunter 133 Ökobetriebe).
  • Milchkuhhalter: 600 Betriebe mit 23 800 Kühen.
  • Karpfenteichwirtschaft:134 Betriebe mit Teichen, zum Teil reine Teichbetriebe.
  • Landwirtschaftliche Fläche: 56 221 Hektar
  • Davon Dauergrünland: 14 784 Hektar.
  • Getreide: 22 500 Hektar (davon Winterweizen 5900 Hektar, Wintergerste 6750 Hektar, Winterroggen 1850 Hektar).
  • Winterraps: 2200 Hektar.
  • Silomais: 10 700 Hektar.
  • Ackerfutterbau: 4900 Hektar.
  • Kartoffeln: 860 Hektar auf 266 Betrieben (davon 68 Betriebe mit mehr wir 1 Hektar Anbau und 45 Betriebe mit über 5 Hektar Kartoffelbau). Vertragsanbau für die Firmen Burgis und Lorenz Bahlsen.
  • Biogas: Rund 60 Anlagen, davon eine große in Schwandorf. (Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf)
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