Schwarzenfeld
03.01.2023 - 11:51 Uhr

Leben der Pfarreiengemeinschaft Schwarzenfeld und Stulln im Zeichen von Corona

Beim Jahresrückblick des Pfarrers für Schwarzenfeld und Stulln geht es auch darum, dass ein neuer Pfarrvikar das Seelsorgeteam verstärkt. Und dass sich der Zuschnitt der Pfarreien gravierend verändern wird.

Zu jedem Rückblick gehört auch das Gedenken. In der katholischen Marienkirche in Schwarzenfeld gibt es im Innenraum eine Wand, die an die verstorbenen Pfarrer erinnert. Bild: Thomas Dobler
Zu jedem Rückblick gehört auch das Gedenken. In der katholischen Marienkirche in Schwarzenfeld gibt es im Innenraum eine Wand, die an die verstorbenen Pfarrer erinnert.

„Das Zusammenleben im zu Ende gehenden Jahr hat uns zuerst mit dem Auf- und Ab von Corona beschäftigt,“ sagte Pfarrer Heinrich Rosner bei seiner Silvesterpredigt. Zusammen mit dem neuen Pfarrvikar Sabu Sebastian Valiaprambil (seit September 2022), sowie den beiden Gemeindereferenten Markus Seefeld und Margaret Bayer (ehrenamtlich) ist Rosner für 6100 Katholiken in der Pfarreiengemeinschaft Schwarzenfeld-Stulln zuständig.

Daneben gibt es in der Pfarreiengemeinschaft Chöre, auch für Kinder, kirchliche Vereine, Mesner, Lektoren, Kommunionhelfer, Familiengottesdienstteams und Pfarrgemeinderäte. „Es gilt denen Dank zu sagen, die so selbstverständlich an unserer Seite waren,“ betonte Rosner mit Blick auf sie.

Rosner nannte in seinem Rückblick auf Zahlen für die sogenannten Kasualien, also die kirchlichen Amtshandlungen aus besonderem Anlässen. Im letzten Jahr wurden in der Pfarreiengemeinschaft 40 Taufen registriert (32 in Schwarzenfeld, 8 in Stulln), es gab 61 Erstkommunionkinder (44 Schwarzenfeld/17 Stulln), insgesamt 108 Firmlinge, und 12 Trauungen (10/2). Dem stehen 86 Sterbefälle (73/13) in den beiden Gemeinden gegenüber, sowie 111 Kirchenaustritte - 85 in Schwarzenfeld, 26 in Stulln.

In seinen Jahresabschluss-Worten sprach Rosner auch seine christliche Hoffnung auf den „neuen Menschen“ aus. Dieser könne nicht von den Menschen selbst produziert werden, er sei „eine Frucht von Weihnachten, eine Frucht des Festes der Liebe“. Wenn man sich von Gott gesehen und geliebt erlebe, könne man – zumindest teilweise – vorurteilslos denken und aufrichtig sein – „aus einer inneren Freiheit heraus“, so der Pfarrer.

Rosners betonte in diesem Zusammenhang, „ohne Vertrauen, fairer Umgang und echte Wertschätzung ist ein glückliches Zusammenleben auch auf diesem Fleckchen Erde nicht möglich, die unsere Seelsorgeeinheit ausmacht“.

Über die aktuelle Situation hinausgehend laufen derzeit in allen Dekanaten Überlegungen, wie es im Zeichen von Priestermangel und Kirchenaustritten weitergehen soll.

Der neueste Plan sieht vor, im Dekanat Nabburg-Oberviechtach nur mehr sechs leitende Priester einzusetzen, von denen jeder bis zu 12 000 Gläubige betreut. Die größte Einheit wird wohl die rund um Schwarzenfeld. Dazu werden die Pfarreien Dürnsricht-Wolfring, Rottendorf, Schmidgaden, Schwarzach-Altfalter, Schwarzenfeld, Stulln und Unterauerbach mit derzeit 11 579 Katholiken gehören. Das ist ein großes Gebiet. „Man wird einen Hubschrauber brauchen,“ scherzt Pfarrer Heinrich Rosner, wenn er an die Ausdehnung des neuen Pfarreigebiets denkt. Es wird in den nächsten Jahren Form annehmen.

Dekan Alfons Kaufmann sagte kürzlich zu diesem Vorhaben, das sich „Pastorale Reform“ nennt, dass es „ganz konkrete Überlegungen“ gebe, dass künftig auch Laien Beerdigungen halten dürfen.

Wichtig sei, auch in Zukunft dafür zu sorgen, „dass die Kirche im Dorf bleibt“. Wenn in den Kirchen auch weiterhin Gottesdienste sein sollen, „wird man dahin kommen müssen, dass auch Laientheologen oder Wortgottesdienst-Leiter Wortgottesdienste übernehmen“.

Die Anzahl der Messen werde sicher weniger werden, weil die Priester weniger werden. „Aber ich denke schon, dass man versuchen muss, in den Kirchen draußen, auch in den Dörfern, Gottesdienste anzubieten. Es kann nicht die Lösung sein, dass alle in die großen Kirchen fahren und draußen auf dem Land ist nichts mehr.“

OnetzPlus
Oberviechtach07.12.2022
 
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