Maria Lacher wuchs in Breslau auf und musste gegen Ende des Krieges mit ihrer Mutter fliehen. In einem Rucksack hatte sie nur ein paar Habseligkeiten mitnehmen können. Der Vater war im Krieg. Über Umwegen kamen die Flüchtlinge nach Schwarzach.
"Wir lebten dort sehr bescheiden", erinnert sich Maria Lacher. Ihre Mutter habe "für die Leute" geschneidert und die Familie damit finanziell über Wasser gehalten. 1947 heiratete sie Josef Lacher aus Altfalter und zog mit ihm 1956 nach Schwarzenfeld. Das Ehepaar bekam drei Kinder: Norbert, Evi und Klaus. Ehemann Josef starb 2003 mit 80 Jahren, der jüngste Sohn Klaus 2020 mit 62 Jahren.
Maria Lacher beginnt den Tag mit Zeitunglesen. „Noch vor dem Frühstück“, wie sie sagt. Das war auch an ihrem 100. Geburtstag so, den sie am Samstag feiern konnte. Auf dem Küchentisch liegt „Der neue Tag“, den sie seit sage und schreibe 76 Jahren abonniert hat. Ihre auswärts wohnende Tochter bekommt regelmäßig einen Anruf mit der Frage: "Evi, hast du das schon gelesen?" Auch Sohn Norbert kann bestätigen: „Meine Mutter ist immer noch vielseitig interessiert“. Zusammen mit seiner Frau sorgt er dafür, dass Oma in ihrer Wohnung weiterhin selbständig ihren Haushalt führen kann. Sie schaut auch gerne Fernsehen, vor allem Sport: Fußball, Formel 1 und Boxen. Ihre Lieblingsfußballer sind "die Bayern".
An ihrem Ehrentag lud das Geburtstagskind die Familien mit acht Enkeln und zehn Urenkeln zum Bodensteiner nach Stulln ein. Glückwünsche kamen auch von der Gemeinde und der Pfarrei. Bürgermeister Peter Neumeier und Pfarrer Thomas Hösl suchten die Jubilarin am Samstag in ihrer Wohnung in der Hauptstraße 20 auf und gratulierten mit Blumen und Geschenken.
In ihrer oberschlesischen Heimat arbeitete Maria Lacher in jungen Jahren als Stenotypistin. Später unterstützte sie ihren Mann, der in Schwarzenfeld eine Zweigstelle der Bundesknappschaft führte. In ihrer Freizeit betrieb sie Sport und strickte mit Leidenschaft. Die tägliche Zeitungslektüre hält die rüstige Seniorin auch geistig fit und „am Laufenden“. Darauf ist die ganze Familie stolz. „Oma bleibt für uns immer ein großes Vorbild“, versichert Enkelin Ann-Katrin Sättele.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.