Marianne Müller aus Schwarzenfeld blickt an ihrem 80. Geburtstag zurück auf ein Leben voller Entbehrungen und Schicksalsschläge. Trotz allem ist sie stets positiv und verbringt gerne Zeit mit ihrer außergewöhnlichen Großfamilie.
Marianne Müller ist 1943 in Breslau geboren. Als kleines Kind durchlebte sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Geschwistern Flucht und Vertreibung. Der Vater war im Krieg und geriet in Gefangenschaft. Die Nachkriegsjahre verbrachte das Mädchen im Heim und in einer Pflegefamilie. In Pfreimd ging Marianne zur Schule, machte anschließend in Neunburg eine hauswirtschaftliche Ausbildung und arbeitete dann in einem Privathaushalt in Vohenstrauß. 1963 heiratete sie ihren Mann Albin Müller und brachte sechs Kinder zur Welt. Das Schicksal stellte die Familie auf eine harte Probe. Ihr Haus in Stulln brannte nach einer Explosion ab, dabei kam der sechs Monate alte Sohn Martin ums Leben. Viel zu früh verstarb auch ihr Mann. Mit 40 Jahren war Marianne Müller Witwe und musste ihre Familie allein versorgen. Sie arbeitete als Reinigungskraft und machte Heimarbeit.
Inzwischen hat die rüstige Seniorin in Schwarzenfeld ihre Heimat gefunden. Darüber freute sich besonders Bürgermeister Peter Neumeier, der zum 80. Geburtstag gratulierte und Blumen und Geschenke überreichte. Zur Feier hatten sich am Dienstag auch die Kinder Doris, Petra, Sabine, Gabi und Albin eingefunden. Trotz der schweren Zeiten erinnern sie sich an eine schöne Kindheit. Und Oma Marianne ist stolz auf ihre Großfamilie, die aus fünf Kindern, 18 Enkeln, 21 Urenkeln und einem einjährigen Ururenkel besteht. Sie alle bewundern ihre stets gut gelaunte Oma, die nicht nur selbständig den Haushalt führt, sondern sich auch regelmäßig auf ihr E-Bike schwingt.
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