Maßnahmen für den Hochwasserschutz in Schwarzenfeld

Schwarzenfeld
23.11.2022 - 13:14 Uhr

Was genau müsste in Schwarzenfeld getan werden, um den Markt vor einem Hochwasser zu schützen? Das erfuhren die Bürger bei einer Informationsveranstaltung.

Seit Jahren wird in Bayern der Hochwasserschutz intensiv vorangetrieben. Insbesondere für den Landkreis Schwandorf und hier für den Bereich des Naabtals soll im Rahmen eines Naabtalplans auf die Gegebenheiten reagiert werden. Was rund um Schwarzenfeld geplant ist, erfuhren die Bürger bei einer Informationsveranstaltung.

Auf Einladung des Marktes konnten sich interessierte Schwarzenfelder im Saal des Restaurants Miesberg über bisher gewonnene Erkenntnisse und beabsichtigte Baumaßnahmen informieren. „Schwarzenfeld möchte das Thema Hochwasserschutz hoch aufhängen, um damit ein etwaiges Schadenpotential zu minimieren“ leitete Bürgermeister Peter Neumeier zum Sachvortag über.

Matthias Haselbauer vom beauftragten Ingenieurbüro Werner Consult aus München und Andreas Ettl, zuständig für Planung und Bau beim Wasserwirtschaftsamt, stellten einen vorläufigen Entwurf für Schwarzenfeld vor. Zunächst gilt das Augenmerk dem rechtsseitigen Naabufer, das von Norden her kommend beim Miesgraben hinter dem Miesberg beginnt. Eine Wohnbebauung ist dort nicht unmittelbar betroffen, so die Erkenntnisse der Experten, so dass keine schützenswerten Objekte vorhanden sind.

Schöpfwerk soll Abhilfe schaffen

Anders im Bereich vom Feuerwehrhaus bis hin zum Fahrradpavillon: Dort müsste der Rad- und Fußgängerweg geringfügig erhöht werden. Ein Problembereich stelle der Einlauf des Hexengrabens in die Naab dar. Ein Gewässer-Rückstau bei Starkregen oder Hochwasser führte in der Vergangenheit immer wieder zu Überschwemmungen etwa im Gebiet der Amberger Straße. Mittels eines Schöpfwerks, das den Rückstau verhindern soll, kann Abhilfe geschaffen werden, so die Aussage der Experten. Im weiteren Verlauf zur alten Kläranlage hin, könnte durch eine Fahrbahnverbreiterung und -erhöhung Schutz geboten sein. Geländeanpassungen entlang der Morgenlandstraße seien weitere Mittel der Minimierung des Hochwasserrisikos.

Vollständig und großflächig betroffen von einem HQ100 – einem hundertjährigen Hochwasser – wäre der Bereich der Naabinsel mit dem dahinterliegenden Schlosspark. Mit einer nahezu rundumlaufenden Schutzmauer bis etwa „Kniehöhe“ könnte bis zum Bereich des Parkplatzes ein Schutz für die dortige Wohnbebauung erreicht werden. Mit sechs Meter langen Spundwänden soll – abgerundet mit Betonbänken am oberen Ende – neben effektivem Hochwasserrückhalt auch ein optisch vertretbares Äußeres geschaffen werden.

Kosten: Zwölf Millionen Euro

Ebenfalls mit einem Schöpfwerk versehen wird der Bereich des „Hammers“. Entlang des Weges vorbei am Alkofergelände soll eine geringfügige Straßenerhöhung den gewünschten Erfolg bringen. Erste Kostenschätzungen ergeben eine Gesamtsumme von etwa 12 Millionen Euro. Einen Anteil von 35 Prozent und damit rund 4,2 Millionen Euro müsste der Markt Schwarzenfeld als Vorteilsziehender zahlen.

Wie geht es nun weiter? Im kommenden Jahr wird der Entwurf von der Regierung geprüft und nach einem positivem Marktratsbeschluss könnte mit der Entwurfsplanung begonnen werden. „Bis zur Realisierung der Gesamtmaßnahme dürften allerdings zehn Jahre vergehen“, beantwortete Matthias Haselbauer eine Zuhörerfrage.Teils emotionsgeladene Bürgerbeiträge und Anfragen, etwa zur Verlandung der Schwarzach zwischen Schwarzenfeld und Pretzabruck oder auch zum Rückflussverhalten bei Starkregenereignissen im Zusammenhang mit dem Abfluss bei vorhandener Hochwasserbarriere, wurden im Anschluss des Vortrages aufgeworfen und diskutiert.

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