Ein lauer Sommerabend, man trifft sich zu einem Ratsch im Zentrum des Ortes und was das Beste ist - es wird Blasmusik dazu serviert. Dies alles konnten über vierhundert Besucher der Sommerserenade auf Einladung der Musikkapelle erleben. An etwas anderer Stelle als im letzten Jahr, nämlich direkt unterhalb der Stufen zur Pfarrkirche und vor dem Areal des Pfarrheims war großzügig bestuhlt und in Richtung Blaskapelle ausgerichtet. Schnell wurde deutlich, dass die Sitzplätze bei Weitem nicht ausreichen würden und die verantwortlichen Musiker dankenswerter Weise auf ein Garnituren-Kontingent der Kolpingsfamilie zurückgreifen konnten. Unkomplizierte Vereinshilfe also.
Bunt gemischt war das Alter der Zuhörer, teils weit über die Grenzen des Marktes hinaus reichte das Einzugsgebiet der Blasmusikfans. Man durfte gespannt sein auf das vielversprechende Repertoire mit musikalischen Angeboten in alle Richtungen. Dirigent Stefan Karl hatte in den letzten Wochen mit den über 40 Musikern intensiv auf das Ereignis hin geprobt. Das Angebot war teilweise ausgerichtet auf bekannte Polka- und Walzermelodien; es gab aber auch Darbietungen, die mit Rockballaden, Schlagern und unvergesslichen Oldies den Blasmusiknerv der Gäste getroffen haben.
„Erinnerungen an Burgl“ ließen mit Melodien im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Burkhardt Weber, den langjährigen Ausbilder innerhalb der Kapelle, die Erinnerung an den beliebten Musiker wach werden. Der „Bozner Bergsteigermarsch“ oder auch die bekannte „Wachtelpolka“ aus der Feder von Ernst Mosch gehörten zu den Lieblingsstücken des Verstorbenen. Fast ein wenig melancholisch ging die musikalische Reise „Einmal um die ganze Welt“ mit den "Taschen voller Geld" von Karel Gott, die mit einem Medley des Prager Künstlers in die Herzen der Zuhörer fand.
Zwei junge Musikerinnen aus den Reihen der Musikkapelle haben es besonders drauf. Lena Radlsteiner mit dem Saxophon und Mia Matzke auf der Trompete fanden ihre Fans bei „My Dream“ und dem gefühlvollen „You raise me up“. Bei den Reminiszenzen an die erste deutsche „Boygroup“, nämlich die „Comedian Harmonists“, wippten bei „Veronika der Lenz ist da“ oder auch „Ein Freund, ein guter Freund“ Füße und Hände der Konzertbesucher im Takt mit. Goldene Hits, unverwechselbar von James Last, ließen mit „Happy Sound“ die Siebziger und Achtziger musikalisch Revue passieren. Gassenhauer, wie die berühmte „Vogelwiese“ oder auch das „Land Tirol“, verfehlten ihre Wirkung beim Publikum nicht und wurden gebührend mit Applaus gefeiert, bevor die Hymne schlechthin, der „Böhmischen Traum“, die Zugabenserie einläutete.
Ein sommerliches Konzert über dreieinhalb Stunden hinweg, bei dem es an nichts fehlte. "Solche Resonanz macht Freude auf mehr" war der Vorsitzenden Kristina Betz der Spaß anzumerken. Beste Bewirtung durch umfangreiches Vereinspersonal, freundliche Unterhaltungen zwischendurch und eine gekonnte Programmführung durch Philipp Korb, machen schon Lust auf weitere kurzweilige Konzertabende im ausgehenden Jahr.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.