Mit dem vielsagenden Begriff „Begegnungen“ war das diesjährige Frühjahrskonzert der Musikkapelle Schwarzenfeld überschrieben. Und es waren – wie bei jedem Konzertereignis der Schwarzenfelder – eine Unmenge musikalischer, aber auch rein gesellschaftlicher Zusammenkünfte, die das dankbare Publikum in die Sportparkhalle kommen ließen. Egal, ob es Melodien längst vergangener Zeiten waren, ob das Programm das Eintauchen in ferne Kulturen beschreibt oder auch eine Reise durch Epochen und kaum vorstellbare Welten darstellt, den über fünfzig Musikern ist der hörenswerte Bogen mit ihren Instrumenten gelungen.
Ein Novum stellte dabei die musikalische Leitung des Großen Blasorchesters dar. Mit der Verpflichtung des Bezirksdirigenten Tim Winkler ist den Verantwortlichen der Musikkapelle ein musikalisch-organisatorischer Volltreffer gelungen. Der aus Gebenbach stammende Posaunist hat sich bereit erklärt, im Rahmen eines Projektes die Musikerinnen und Musiker zum Frühjahrskonzert hinzuführen. In drei Probewochenenden und mit zusätzlichen Musikproben, die von Josef Lobenhofer und Jürgen Probst abgehalten wurden, entstanden Gerüst und schlussendlich das aufführungsreife Programm.
Bürgermeister moderiert
Für Tim Winkler, Student mit dem Fachgebiet "Blasorchesterleitung", welches er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim absolviert, stellte die Tätigkeit nahe seiner Heimat eine interessante Abwechslung dar, wie er versicherte. Nach dem Weggang von Kapellmeister Stefan Karl im vergangenen Jahr, galt es eine zumindest vorübergehende Lösung zu finden, die nun hörenswert eingeschlagen hat. Wie schon im Vorjahr hatte Bürgermeister Peter Neumeier die Rolle der Moderation übernommen und seine Aufgabe mit Bravour gemeistert.
Einladend zu Begegnungen mit Musikanten, mit gern gesehenen Freunden und vor allem mit teils unbekannten Melodien, begrüßte Vorsitzende Kristina Betz die weit über 400 Gäste in der Sportparkhalle. Modern, mystisch, wiederum traditionell, aber auch abwechslungsreich, so die Ankündigung des Konzertes mit einer Vielzahl von Ehrengästen aus Politik, Kultur und eben Musik.
„Anspruchsvoll, aber dennoch unterhaltsam“, so könnte der Abend überschrieben werden. Mit dem Eröffnungsstück „Appalachian Overture“, einem Paradestück von James Brown, intonierte das Orchester eine der bekanntesten Blasorchesterkompositionen der letzten Jahre, das die Stimmung malerischer Landschaften hörbar macht. International und hier konkret griechisch, gestaltete sich der Folgebeitrag mit drei Sätzen bei „Greek Folk Song Suite“, mit gespielten Tänzen und Volksliedern als Inhalt einer Reise zu Wein, Sonne und Sirtaki. „Haben Sie schon mal einen Sonnenuntergang gehört?", stellte der Moderator eine Frage an das Publikum und machte auf „Dusk“, einer Art musikalischer Abenddämmerung mit choralartigen Werken neugierig.
Marschmusik von Josef Bach war im zweiten Teil angesagt, nachdem das Nachwuchsorchester mit bekannten Melodien überzeugend aufwartete. Die Leitung hatte Martin Hinkel inne. Flotte Märsche, etwa in vereinfachter Abba-Manie mit „The Bandwagon“, oder auch mit dem bekannten, beschwingten „Viribus Units“ kamen bei den Zuhörern an, wie sich unschwer am freudigen Fußwippen feststellen ließ. Feurig und stimmungsgeladen die „Kleine ungarische Rhapsodie“ von Andrew Lloyd Webber, die Csardas und Puszta gegenwärtig spüren ließen.
Zugabe als Ausblick
Ein absoluter Welthit und Oldie begeisterte die Zuhörer bei „Colonel Bogey“, dem bekannten River-Kwai-Marsch. Mitsingen, klatschen und sogar pfeifen, war da sogar erwünscht. Klar, dass Zugaben mit „When you say nothing at all“, im Hinblick auf das große Konzert von Ronan Keating im Schlosspark am 2. August, nicht fehlen durften.
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