Alle vier Jahre treffen sich die Ordensmänner der Passionisten, die der süddeutsch-österreichischen Vizeprovinz angehören, zum Provinzkapitel, um die Weichen für die Zukunft der drei Klöster zu stellen. Dazu gehören die Häuser in Maria Schutz am Semmering in Niederösterreich, das Kloster in München-Pasing und das Miesbergkloster in Schwarzenfeld.
Bereits zweimal musste die Zusammenkunft aufgrund der Pandemie verschoben werden und fand nun am Standort in Österreich statt. Aus Rom angereist war dazu der Ordensgeneral Pater Joachim Rego. Einen wichtigen Themenkomplex stellte die weitere Entwicklung des Standortes Eichstätt dar, an dem derzeit drei Mitbrüder ihren Dienst tun. Der Status eines Klosters wird angestrebt.
Am letzten Tag des viertätigen Kongresses stand die Wahl der neuen Provinzleitung an. Es galt, das Amt des Provinzoberen neu zu besetzen und seine Stellvertreter im Amt der beiden Konsultoren zu wählen. Aus geheimer Wahl ging der im Kloster Schwarzenfeld ansässige und bisherige Rektor Pater Lukas Temme als neuer Provinzial hervor. Dem bisherigen Provinzoberen Pater Gregor Lenzen wurde das Amt des ersten und Pater Anton Lässer das Amt des zweiten Konsultors übertragen. Die drei Patres werden in den nächsten vier Jahren die Provinz leiten und in den kommenden Wochen auch über künftige Veränderungen und die Zusammenstellung der Hauskommunitäten beraten.
Derzeit befinden sich im Schwarzenfelder Kloster auf dem Miesberg, das seit dem Jahr 1934 besteht, 14 Passionisten. Zu ihnen gehören Ordensmänner im priesterlichen Dienst, Brüder, Novizen und Postulanten. Äußerst erfreulich, so Pater Lukas, sei die Tatsache, dass die Kongregation einen starken Zuwachs mit vorwiegend jungen Leuten verzeichnen könne.
Passionsbruderschaft
- Die Passionsbruderschaft hat ihren Ursprung in der Initiative einer Gruppe italienischer Christen des 18. Jahrhunderts, die bei Volksmissionen die Passionisten kennengelernt hatten und sich an deren Passionsspiritualität ausrichten wollten. Sie baten den hl. Paul vom Kreuz (1694-1775), den Gründer der Passionisten, ihre Bruderschaft als „erstgeborene Tochter seines heiligen Institutes“ zu betrachten.
- 1861 gewährte Papst Pius IX. dem Generaloberen der Passionisten das Recht, solche Passionsbruderschaften an den Kirchen der Passionisten und mit Zustimmung des Ortsbischofs auch an anderen Kirchen zu errichten.
- Unter den vielen Zweig-Bruderschaften nimmt traditionsgemäß die 1867 am Heiligtum der „Scala Santa (Heilige Stiege)“ in Rom gegründete Passionsbruderschaft einen Ehrenplatz ein. Ihr wurde 1918 von Papst Benedikt XV. der Titel einer Erzbruderschaft verliehen.
- Am 14. September 2002 (Fest Kreuzerhöhung) wurde an der von den Passionisten betreuten Kirche Maria Geburt in München-Pasing die Passionsbruderschaft nach Jahrzehnten des Vergessenseins wiedererrichtet.
- 2004 wurde am gleichen Festtag auch in Schwarzenfeld an der Kloster- und Wallfahrtskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit die Passionsbruderschaft wieder neu belebt.
- Der Zweck der Passionsbruderschaft besteht darin, das Leiden Jesu Christi besonders zu verehren. Ihre Mitglieder sollen die „Memoria Passionis“, das Gedächtnis des Leidens Christi, im persönlichen Leben, im Alltag der Familie und des Berufes, sowie im Leben der Gesellschaft lebendig erhalten. Dieses Gedenken des Leidens Christi ist nach Paul vom Kreuz „das wirksamste Mittel, um uns heilig zu machen“.
- Die Aufnahme in die Bruderschaft geschieht durch Auflegung des schwarzen Passionsskapuliers und Eintragung des Namens in das örtliche Bruderschaftsregister.
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