Mit einem Bockbier stießen die Bürgermeister der Seenland-Gemeinden mit den Teichwirten und den Vertrertern der Tourismusbüros im Gasthof Holzwurm auf eine erfolgreiche Saison an. Im Garten spielte die Blaskapelle Schwarzenfeld zur Unterhaltung auf.
Der Vorsitzende des Zweckverbandes „Oberpfälzer Seenland“, Landrat Thomas Ebeling, dankte der Geschäftsführerin Verena Dannner und der Familie Weiherer für die Gestaltung der Auftaktveranstaltung. Bürgermeister Manfred Rodde erinnerte an die Tradition der Teichwirtschaft rund um Schwarzenfeld und wünschte sich, „dass der Karpfen wieder öfter auf den heimischen Speisezetteln erscheint“. Der Gasthof Holzwurm gehe hier mit gutem Beispiel voran.
Für den Vorsitzenden der „Teichgenossenschaft Oberpfalz“, Alexander Flierl, sind die Teiche ein wesentlicher Bestandteil der Kulturlandschaft. „Die Teichwirte leisten einen Beitrag zum Arten- und Naturschutz und stellen sich den Herausforderungen des Klimawandels“, so der CSU-Landtagsabgeordnete.
Er forderte „pragmatische Lösungen und Entscheidungen mit Augenmaß“, wenn es um die Regulierung der Otter- und Kormoranbestände gehe. „Wir wollen ein Produkt erhalten, das es verdient hat“, so der TEGO-Vorsitzende. Beim Karpfen handle es sich um ein gesundes, regionales und schmackhaftes Lebensmittel. Davon konnten sich die Gäste überzeugen. Nach der „Oberpfälzer Fischsuppe“ servierte die Familie Weiherer „Dreierlei vom Spiegelkarpfen“: Filet im Bierteig, Pfefferkarpfenfilet und klassisches Karpfenfilet mit hausgemachtem Kartoffelsalat.
Nach dem Dreigänge-Menü (Schokoladenmousse als Nachspeise) war ein Verdauungsspaziergang angebracht. Er begann am Daxbergweg in Asbach und stand unter dem Motto: „Fischers Fritz fischt ...“. Teichwirt Hans Schießl betreibt die Karpfen- und Forellenzucht in der dritten Generation. Sein Großvater Georg Schießl erwarb 300 Hektar Wasserfläche um Schwarzenfeld und Charlottenhof und vererbte die auf mittlerweile 70 Hektar reduzierten Fischzuchtgebiete weiter. Inzwischen hat den Betrieb Johannes Schießl in der vierten Generation übernommen.
Sein Vater Hans Schießl erwartet heuer eine durchschnittliche Karpfen-, Hecht-, Schleien und Zanderernte. „Die Hitzeperiode haben wir überraschend gut überstanden“, erklärt der Teichwirt. Was ihm mehr Sorgen bereitet als der Klimawandel ist der Fischotter. „Wenn das Wassergeflügel verschwindet, dann ist das ein deutliches Zeichen“, gibt Hans Schießl zu verstehen. Er erwartet von der Politik „eine vernünftige Entscheidung, die dem Naturschutz und der Teichwirtschaft gleichermaßen dient“.
Ähnlich wie beim Kormoran, der sich nach der Vergrämung inzwischen in wärmere Gefilde zurückgezogen habe. „So lange wie beim Kormoran darf es aber beim Fischotter nicht dauern“, sagt Hans Scheißl. Er fordert eine schnelle Lösung zur Regulierung der Fischotterbestände. Die Existenz der Teichwirte stehe auf dem Spiel.
Am Mittwoch, 3. Oktober, werden vier Wanderungen durch das „Oberpfälzer Seenland“ angeboten: „Von Nittenau zum Goldsteig und zurück“: Treffpunkt um 9.30 Uhr im Gewerbegebiet „Waltenried“ (Waschanlage). „Schritt für Schritt zum beerigen Genuss auf dem Jakobsweg“: Treffpunkt um 13 Uhr auf dem Volksfestplatz in Schwandorf. „Auf den Spuren der Poesie durch das Taubenwiesbachtal“: Treffpunkt um 14 Uhr am Wanderparkplatz an der Stauseebrück in Eixendorf. „Es war einmal...“ ‒ eine Märchenwanderung durch den Zauberwald rund um die Sandoase in Bruck": Treffpunkt ist dort um 15 Uhr. Am Sonntag, 7. Oktober, beginnt um 17 Uhr am Parkplatz beim Schwungrad die Erlebnisführung „Von der Kohlegrube zum Freizeitparadies“ rund um den Steinberger See mit „kugelrundem Abschluss“.
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