„So ein schöner Tag heute“, freut sich Heiner Schwab an seinem Jubeltag, während es an seiner Haustür immer wieder läutet und die Gratulanten durch Enkel Severin eingelassen werden. Dass es keine Selbstverständlichkeit ist, in diesem Alter so fit und aufgeweckt zu sein und dass er dem Aussehen nach „auch für einen Siebziger durchgehen könnte“, wird der Jubilar von seinen Gästen herzhaft und humorvoll an seinem Ehrentag zu Hause in der Morgenlandstraße begrüßt.
Schnell entsteht eine lockere Runde mit Gesprächen über längst vergangene Zeiten, über langjährige Wegbegleiter, die leider nicht mehr dabei sein können, und Geschichten von Schwarzenfeld, wie es früher war. Dabei gehört der Markt an der Naab gar nicht zu seinen Kindheitstagen. Zusammen mit vier Geschwistern ist Heiner Schwab im Kreuzbergviertel in Schwandorf aufgewachsen.
Elektro-Meister und Ausbilder
Traurige Erinnerungen hat der Jubilar noch heute hinsichtlich seiner Erlebnisse als Fünfjähriger bei der völligen Zerbombung rund um sein Elternhaus am 17. April 1945 im Kopf. Seiner Lehrzeit als Starkstromelektriker bei der damaligen BBI in Wackersdorf folgte der berufliche Wechsel zur Buchtal GmbH, in das Werk nach Schwarzenfeld im Jahr 1959. Kurz unterbrochen durch den Wehrdienst gehörte sein beruflicher Mittelpunkt wieder dem keramischen Betrieb mit Ablegung der Meisterprüfung im Elektrohandwerk. „Über hundert junge Leute waren es, die ich als Ausbilder formen und betreuen durfte“, schaut der beliebte Ausbildungsmeister zurück.
Noch heute erinnert sich sein damaliger „Stift“, der heutige dritte Bürgermeister Karlheinz Dausch, gerne an die Lehrjahre bei Heiner Schwab: „Was ihn als Lehrmeister absolut ausgezeichnet hat, war seine ruhige Art und seine absolute Fachkompetenz“, beschreibt Dausch seinen eigenen Berufsweg Mitte der Siebziger bis hin zum Ingenieur.
Familienglück mit Marga und Christian
Über 20 Jahre hinweg, bis zum Wechsel zum Betriebsrat und auch Aufsichtsrat, hatte Schwab das Ausbildungsressort inne. Im Jahr 1996 bot sich die Möglichkeit des vorzeitigen Ruhestandes „und ich habe dieses Ausscheiden trotz unvergesslich guter Zeiten mit keiner Sekunde bereut“, so Heiner Schwab zu seinem Rentenbeginn. Aktiv Sport zu treiben war für den Jubilar seit frühester Jugend ein Ansporn. Erst beim TSV Schwandorf und später beim 1. FC Schwarzenfeld als Torjäger, gehörte er nach dem legendären Landesligaaufstieg Mitte der Sechziger zur Stammmannschaft. Musikalisch zu Hause war der Jubilar über Jahrzehnte beim Buchtalchor, dessen Vorsitzender er auch über viele Jahre hinweg war.
Seine Marga, geborene Dicklhuber, eine Schwarzenfelderin, hat er 1967 in der Miesbergkirche geheiratet und mit der Geburt des kleinen Christian ein Jahr später war das Familienglück vollkommen. Neben Familie und Beruf waren es die „Rubatorkegler“, entstanden aus der Gemeinschaft der früheren „Königsmörder“, die für die junge Familie Schwab Ausgleich und Abwechslung vom anstrengenden Berufsleben bedeuteten. Bis heute sind die Bande zu den noch lebenden Freunden von damals wertvoll erhalten, was dem Geburtstagskind an seinem Ehrentag sichtlich Freude macht. Eng verbunden mit seinen beiden Enkeln feiert die Familie, nicht ohne den Neunziger schon in Fernsicht zu haben.
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